In einer zwar inhaltlich konträren Schau, aber einem in der Gesamtkonzeption dennoch harmonischen Arrangement bespielen die beiden Vorarlberger Kunstschaffenden Tone Fink und Viktor Platonow das Künstlerhaus Thurn und Taxis. Viktor Platonow, stellt dabei seine Serie „Kreuz und Kreuzigung“ in den Mittelpunkt, Tone Fink seine Papierarbeiten, die dem Thema Zeichentrick gewidmet sind.
Die Arbeiten Viktor Platonows sind inspiriert von der russischen Ikonenmalerei. Dabei ist das Kreuz ein wichtiges und zentrales Symbol, das vermutlich erste Symbol und Zeichen der Geschichte. In letzter Zeit ist das Kreuz die wichtigste Konzeption – es ist ein philosophisches Kreuz, der Weg und die Bindung zwischen Mensch und Kosmos, zwischen verschiedenen Kulturen und Religionen. Viktor Platonow gibt seinen großformatigen Malereien wie etwa „Raum und Zeit“ intensive kräftige Farben, die einen Kosmos voller Licht und ungeahnter Schattierungen erahnen lassen. Gemalte Weihnachtslieder nach den Gedichten von Josef Brodsky ergänzen die Schau ebenso wie die Ölbilderserie „ Vison“ und die Serie „Sieben Worte“ nach der Musik von Sofia Gubaidulina.
Tone Fink ist vertreten mit seinen überaus vielfältigen Skizzen unter dem Titel „figuraler wirrwarr“, wo er mit seiner für ihn typischen Strichführung, witzige, skurrile und prägnante Momentaufnahmen in Szene setzt, die wiederum zu größeren Bildergruppen geordnet sind. In der Black Box im ersten Obergeschoß sind die Zeichentrickfilme „Aus der Luft gegriffen“ sowie „vers.augt“ zu sehen und inspirieren den Betrachter ebenso wie die Objekte „Servierwagen“ oder „Zahnräder“. Seine Hockthronobjekte aus Styropor, Karton und Papiermascheé sind im Dachgeschoß zu einer Art Irrgarten verschachtelt und vermitteln eine auf den ersten Blick willkürliche und ungeplante aber dennoch nach eigenen Gesetzmäßigkeiten strukturierte Landschaft.
Willi Meusburger, Präsident der Vorarlberger Künstlervereinigung, zitierte in seiner Vernissagerede Thomas Mittelberger, der das künstlerische Werk von Tone Fink in facettenreicher Illustration mit diffizilen kunstwissenschaftlichen Termini interpretierte.
Daraufhin meint Tone Fink ganz ungezwungen, “dass er das jetzt nicht verstanden habe“, was beim Publikum zu erleichterter Erheiterung führte, da sich selbst der Künstler in seiner bodenständigen Art auf humorvolle Weise zu der nicht gerade leicht verdaulichen kunstwissenschaftlichen Interpretation äußerte.
Die vielen Gäste, Freunde und Bewunderer der beiden Künstler, ließen es sich ohnehin nicht nehmen, die Werke mit ihren eigenen Augen zu betrachten und die Empfindung zu genießen, die in der spontanen, intensiven oder auch emotionalen Begegnung mit dem jeweiligen Kunstwerk zur Entfaltung kommen konnte.
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