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Franz Salzmann zog nach 26 Jahren Bregenzer Festspiele Bilanz

©VMH/Bernd Hofmeister
Bregenz - Anfang Dezember wird Franz Salzmann, seit 26 Jahren kaufmännischer Direktor der Bregenzer Festspiele, in den Ruhestand wechseln und das Ruder an seinen Nachfolger Michael Diem übergeben.  

Bei einem Pressebrunch am Montag zog Salzmann Bilanz über seine Zeit bei den Festspielen. Der Eigendeckungsgrad in den vergangenen 25 Jahren sei von 50 Prozent auf 75 bis 80 Prozent gestiegen und das Unternehmen habe sich in allen Belangen sehr professionalisiert, erklärte der scheidende Direktor bei seinem Rückblick.

Der 1942 geborene Salzmann wollte an einer Kunstakademie studieren, landete dann aber in der Industrie. Er war zunächst in Energieversorgungs- und Stahlhandelsunternehmen in Deutschland und Vorarlberg tätig, 1982 wurde er als Gegenpart zum künstlerischen Leiter Alfred Wopmann kaufmännischer Direktor und Geschäftsführer bei den Bregenzer Festspielen. Er habe zu einem “spannenden Zeitpunkt” bei den Festspielen begonnen, zu einer Zeit, als neue Strukturen eingeführt und ein neues Management aufgebaut werden mussten. “Wir haben viel prototypisch begonnen”, so Salzmann.

In der Anfangszeit sei es schwierig gewesen, “das budgetäre Lot zu finden”, das sei heute trotz seit 1997 nicht erhöhten Subventionen “sicher leichter”. In seine Amtszeit fiel auch die Erweiterung der Tribüne und die Einführung des Akustiksystems “Bregenz Open Acoustics” (BOA). Letzteres hatte der große, auch finanzielle Erfolg der “West Side Story” (2003/04) mit fast 400.000 Besuchern ermöglicht. “Das ist das Geld, das sie heute hören”, erklärte der Direktor.

In der Pension freue er sich darauf, anders als heute “Regen so genießen zu können wie Sonnenschein”, so Salzmann vor der Freiluft-Kulisse des “Tosca”-Auges. Zwei Regenabsagen mussten die Festspiel-Verantwortlichen bisher in diesem Sommer hinnehmen. Vermissen werde er das Abenteuer, das mit einer künstlerischen Idee beginne und irgendwann mit einer erfolgreichen Aufführung ende, so Salzmann. Auf Verdis “Aida”, die 2009 und 2010 als Spiel auf dem See auf dem Programm steht, warte er “schon seit 27 Jahren”, erklärte der Direktor.

Als Höhepunkte seiner fast drei Jahrzehnte andauernden Tätigkeit nannte Salzmann die “Zauberflöte” (1985/86), die “im Vorfeld mit unglaublichen Schwierigkeiten verbunden war”, sowie die Produktion “Nabucco” (1993/94), die die Festspiele in der Wahrnehmung einen “riesigen internationalen Step” voranbrachte. Dass die Festspiele in eine neue Wahrnehmungsdimension vorstoßen können, erhoffte sich Salzmann auch von den 007-Dreharbeiten und vom ZDF-EM-Studio im “Tosca”-Bühnenbild im Frühjahr 2008.

Franz Salzmann im Interview:

Interview mit Michael Diem:

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