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"Er hat net amal ’Aua!’ g’sagt!"

Symbolfoto
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Prozess um versuchten Mord am Wiener Landesgericht - 42-Jähriger stach nach misslungenem Haschischverkauf mehrmals zu - Angeklagter hat bereits einige Delikte auf dem Kerbholz.

Zehn Vorstrafen weist Alexander J. auf, unter anderem ist er bereits wegen schweren Raubes jahrelang im Gefängnis gesessen. Zuletzt verdiente er in erster Linie mit dem Verkauf von Haschisch seinen Lebensunterhalt. Am 25. Juni ließ er sich aber von einem 37-Jährigen am Lerchenfelder Gürtel übertölpeln. „Plötzlich hat der mir das Hasch aus der Hand g’riss’n“, erzählte der 42-Jährige am Donnerstag im Wiener Landesgericht, wo er sich wegen versuchten Mordes zu verantworten hatte.

Obdachlose retteten das Opfer

Denn „der Ang’schmierte“ wollte Alexander J. nach eigenem Bekunden auf keinen Fall sein. Also zückte er sein Fixiermesser und verfolgte den 37-Jährigen. „Er hat ihm mehrere Stiche in Brust und Bauch zugefügt“, sagte Staatsanwältin Sonja Riener. Der Verletzte flüchtete in eine Telefonzelle, doch der Bewaffnete setzte nach und ließ nicht von ihm ab. Erst als zwei Obdachlose eingriffen, die das Geschehen beobachtet hatten, ließ Alexander J. das Messer sinken.

Nur “getupft und gekratzt”

„I hab eahm nur zwa Mal tupft und a paar Mal kratzt damit er sieht, dass i es ernst mein und mei Hasch z’ruck will“, erklärte nun dieser einem Schwurgericht (Vorsitz: Friedrich Zeilinger). So arg sei das alles doch nicht gewesen: „Er hat net amal ’Aua!’ g’sagt! So schwer können die Verletzungen also net g’wes’n sein. Der tiefste Stich war zwei Zentimeter tief! Wann i wen töten will, fahr i eahm mit dem Messer ins Herz eini!“

Laut Gerichtsmedizinerin Elisabeth Friedrich waren zwei Stichwunden im Bauchbereich und eine weitere in der Brust aber an sich lebensbedrohend. Nur eine Notoperation rettete dem 37-Jährigen das Leben. „Aber geh, wegen fünf Deka bring i doch kan Menschen um!“ gab der Angeklagte zu bedenken.

„Warum haben’S ihm dann nicht ins Wadl gstochen?“ wollte darauf der Richter wissen. „Der hat mi ja provokant ausg’lacht! Hätt i des g’macht, hätt er no mehr g’lacht“, meinte Alexander J.

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