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Eine richtig „coole“ Lehre

In der Firma steht die Vermittlung von praktischen Fähigkeiten im Vordergrund.
In der Firma steht die Vermittlung von praktischen Fähigkeiten im Vordergrund. ©Gerty Lang
Luag, was ma wera künnt: Kälteanlagentechniker Die Kälteanlagetechniker sorgen für die perfekte Temperatur in Kühl- und Klimaanlagen.
Kälteanlagentechniker bei der Arbeit

Lustenau. Allein schon der Gedanke an geschmolzenes Erdbeereis oder lauwarmes Bier sorgt bei manchen für eine Hitzewallung. Doch damit es nicht so weit kommt, finden wir in jedem Haushalt, Lebensmittelgeschäft, Bürogebäude, aber auch in Krankenhäusern und Schwimmbädern, Kühl- ,Klima- und Entfeuchtungsanlagen. Diese werden von Kälteanlagentechnikern gebaut, montiert und in Stand gehalten. „Zur Zeit baue ich Entfeuchtungsgeräte für Schwimmbäder“, berichtet Daniel Wanner von seiner Tätigkeit. Der 20jährige ist einer jener Lehrlinge, der in der Firma Walter Bösch GmbH & Co KG zum Kältetechniker ausgebildet wird.

Nach seiner Gesellenprüfung als Installations- und Gebäudetechniker macht er jetzt zweieinhalb Jahre die kältetechnische Ausbildung. „Man muss die Funktion der Kältemaschinen im Detail kennen. Da Kältemittel anders als Wasser reagieren braucht es auch Chemiekenntnisse und lernt, die Thermodynamik zu verstehen“, setzt Lehrlingsbeauftragter Hermann Leitner doch hohe Ansprüche in die Auszubildenden. Mit einer Sondergenehmigung dürfen die Lehrlinge die Berufsschule in Lindau besuchen. „Das ist wesentlich näher als Amstetten“, freut sich Marko Stanojevic. „In Lindau wird auch der Lehrberuf Mechatroniker für Kältetechnik angeboten. Wir besuchen die Schule in zwei bis drei Wochenblöcken, insgesamt 60 Tage im Jahr.“

Bei Thomas Schmidt durchlaufen Marko und Daniel sämtliche Stationen in der Kältetechnik. „Bei mir lernen die Lehrlinge, wie man Geräte zusammenbaut, den Umgang mit dem Kältemittel und die Druckprüfung in den Rohrleitungen, sodass diese vom Kunden sofort in Betrieb genommen werden können.“ Lehrlingsausbildner Harald Breuer achtet darauf, dass die Programmierung der klimatechnischen Mess-, Steuer- und Regelungseinrichtungen von den beiden perfekt beherrscht wird. Sie lernen aber auch das Bearbeiten von Rohren aus Eisen, Stahl, Aluminium und Kupfer sowie den Umgang mit Schweißgeräten und Lötkolben.

„Im Betrieb steht die Vermittlung der praktischen Fertigkeiten im Vordergrund. Nachdem es sich hier um einen sehr anspruchsvollen und komplexen und weitschichtigen Beruf handelt, sind Bewerber, die gerade erst die Pflichtschule absolviert haben, meist damit überfordert.”Ideal wäre, wenn schon Vorkenntnisse auf dem Gebiet der Installation vorhanden wären und wenn man Spaß an Mathe und Physik hat“, hängt Hermann Leitner für Berufsinteressierte die Leiter doch ein wenig höher. In weiterer Folge kann man die Meisterprüfung machen und im Betrieb in der Werkstatt, im Kundendienst, auf den Anlagen eingesetzt werden oder steht im Kompetenzcenter als Experte für Kälteanlagen zur Verfügung.

 

 

Lehrbetrieb:

Walter Bösch GmbH @ Co KG

Industriegebiet Nord, Lustenau

Tel. 05577 8131 0

E-Mail: info@boesch.at, www.boesch.at

 

Fakts:

Insgesamt 15 Lehrlinge in Ausbildung

Ausbildung in 5 Lehrberufen

Lehrlinge machen eine Doppellehre, eine Kombination aus 2 von diesen 5 Berufen (z.B.: Installations- und Gebäudetechnik + Technischer Zeichner, oder andere Kombinationen)

oder schließen eine 2. Lehre an.

Lehre zum Kälteanlagentechniker dauert 3 ½ Jahre

 

 

Warum haben Sie sich für die Lehre zum Kälteanlagentechniker entschieden

 

Marko Stanojevic, 20, 2. Lehrjahr

Ich habe bereits eine Doppellehre als Sanitär- und Klimatechniker – Gas- und Wasserinstallationen und Sanitär- und Klimatechniker – Heizungsinstallationen abgeschlossen. Habe also schon zwei Gesellenprüfungen. Früher habe ich Wärmepumpen angeschlossen, aber nie von innen gesehen. Das wollte ich mit der Lehre ändern. Ich lerne Elektronik und Regelungstechnik dazu. Denn wenn ein Klimagerät den Geist aufgibt, sind es meist elektronische Fehler.

 

 

Daniel Wanner, 20, 4. Lehrjahr

Ich habe eine abgeschlossene Lehre als Installations- und Gebäudetechniker. Jetzt bilde ich mich weiter, da ich dadurch wesentlich bessere Berufschancen habe. Wir können die Anlagen komplett selbst bauen und fachgerecht zusammensetzen. Nachdem ich vier Tage geschnuppert habe, auf Montage war und Reparaturen gemacht habe, sah ich erst, wie vielseitig dieser Beruf ist.

 

 

Harald Breuer, Lehrlingsausbildner

Ich habe Kälteanlagenbauer gelernt und im Kundendienst gearbeitet und dann die Meisterprüfung gemacht. Das tolle daran ist, dass hier mehrere Berufe vereint werden: Elektriker, Installateur, Anlagen- und Maschinenbauer. So ergeben sich unzählige Möglichkeiten. Ich bin seit 12 Jahren hier im Haus. Die Lehrlinge durchlaufen alle Abteilungen, damit sie sehen, wie einzelne Produktionsbereiche zusammenwirken.

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