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Eine Nacht zum Vergessen

Getrübtes Vergnügen in der "Nacht der Nächte".
Getrübtes Vergnügen in der "Nacht der Nächte". ©SCH

Die “Theater Tour Nofels” (TTN ) zeigt noch bis 21. November das Lustspiel “Die Nacht der Nächte” von Regina Rösch.

Nofels/Schnifis. Die “Theater Tour Nofels” hat sich einen guten Ruf bei den Vorarlberger Amateurtheatern erworben; erinnert sei nur an den köstlichen Pfarrer Brown (Robert Domig) und sein letztjähriges Krimiabenteuer. Nun, heuer ging die neue Produktion “Die Nacht der Nächte” leider ziemlich daneben. Der Autorin Regina Rösch fehlt ganz klar die “Theaterpranke”, auch verbal – sie bietet statt einer kompakten Handlung beiläufiges Daherreden, und meist mit der Bierflasche in der Hand. Das Stück, dem man mit dem Begriff “Lustspiel” schmeichelt,. beginnt mit einer banalen Vermietung von Männern für Werbezwecke als Hennele, Zizile oder Johannes Heesters (!), und eine fesche Blondine muss sogar als Emmentaler auftreten… Dieser Faden reißt ziemlich bald ab “zugunsten” einer sehr zähen Story von einem früheren Herrenbesuch in Hamburg mit familiären Spätfolgen,
gekoppelt mit einer besoffenen Hochzeitsnacht und einem “tödlichen” Orakelspruch.

Wo blieb der Regisseur?

Würde nicht Gerhard Fetka, der stets verdienstvolle Regisseur, als solcher genannt werden, könnte man an sein Fehlen glauben. Unbeteiligtes Herumstehen und Längen (wie die quälend lange Bettszene mit den betrunkenen Kerle) müssten in einer passablen Aufführung einfach vermieden werden. Das bewährte Ensemble der TTN machte aus der bierseligen Nacht das Beste, indem es unbekümmert drauf los spielte – meist wie am häuslichen Küchentisch: die resolute Martha Leierer, die drei Kumpels Arno Walser, Markus Hois und Franz Breuss; Robert Domig als Single Dieter Hummel, der vom jungen Christoph Dingler alias schwulen Detlef Renner stets verfolgt wird; Renate Rüscher-Müller (kurz als Emmentaler zu bewundern), Renate Reichart als die Wahrsagerin Gretchen und Vanessa Dunst als geprelltes, liebliches Bräutchen Marita repräsentierten die weitere Damenwelt. Gute Besserung für die nächste Produktion! Die Besprechung bezieht sich auf die Aufführung im Laurentiussaal in Schnifis.

Kontakt, Karten: Robert Domig, Tel. 05522 35338.

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