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Ein Leben mit der Familie und den Bienenvölkern

Zehn Sorten Bienenhonig sind im Angebot.
Zehn Sorten Bienenhonig sind im Angebot. ©Edith Rhomberg
Matthias Neuhauser hat die Werkhalle mit der Natur eingetauscht und ist jetzt von Beruf Imker.
Imker Matthias Neuhauser

 

Dornbirn. Auf dem Marktstand des Dornbirners Matthias Neuhauser, 33, türmen sich viele Gläser voller goldfarbenem Honig auf. Das Schöne daran ist, dass er den Honig nicht nur verkauft, er wird auch in der Honigmanufaktur der Familie hergestellt. Als Rohstoff für die schmackhafte Delikatesse sammeln viele fleißige Bienen den Nektar aus Blüten von Bäumen, Tannen, Pflanzen und Blumen. „Noch wichtiger als ein hoher Ertrag ist aber die Gesundheit der Bienenvölker“, so der Imker.

Vielen Konsumenten ist der Ursprung der Produkte, die sie vom Markt mit nach Hause nehmen, nicht egal. Regionale und lokale Erzeugnisse haben Konjunktur. Am Marktstand möchte gerade eine Kundin wissen, woher genau der Honig aus Dornbirn stammt. Da hat sie gleich die Qual der Wahl zwischen dem Gütle, dem First, dem Haselstauder Berg oder dem Ried. Darüber hinaus sind Neuhausers 200 Ertragsvölker auch in Lustenau, im Gauertal, oder im Schwarzwald als Bestäuber der Blüten unterwegs – einfach da, wo der Imker die Beuten, das sind die Behausungen der Honigbienen, aufstellt. Zehn Honigsorten werden so bei Neuhausers gewonnen und in Gläser abgefüllt. „Meine persönlichen Lieblingssorten sind der Weißtannenhonig vom Haselstauder Berg und der Waldhonig vom First“, verrät Matthias.

Und dann ist da der Vater. „Er ist der Profi, von dem ich lerne“, sagt Matthias. Eugen Neuhauser gründete die Imkerei schon 1962. Mit ihm beginnt nicht nur die Geschichte des Familienunternehmens, unter Experten gilt er auch als einer der führenden Buckfast-Bienenzüchter Europas. Warum sich Matthias den Bienen erst spät zuwenden konnte, erklärt er damit, dass er als Kind allergisch reagierte, wenn er gestochen wurde. Also erlernte er bei Zumtobel den Beruf des Anlagenelektrikers und arbeitete dort während 18 Jahren. Seine Laufbahn führte bis zum Abteilungsleiter in der Elektronik-Fertigung. Doch dann kam es anders. Nach dem plötzlichen Tod seiner Mutter war es Matthias, der ihre Verkaufstätigkeit auf dem Markt übernahm. Im Juli 2018 fiel die finale Entscheidung, dass der seit bald sechs Jahren mit Julia Verheiratete und Vater des kleinen Matheo, sich weg von der Sicherheit des guten Jobs, hin zur Imkerei orientieren würde. Dieser Wechsel ist nicht leicht gefallen, aber: „Vom Gefühl her hat es gepasst, die Industriehalle mit der Natur zu tauschen“, sinniert er.

Der Honig hat immer Saison

Wie in den letzten 30 Jahren wird es also Neuhausers Honig und verschiedene Nebenprodukte weiterhin ganzjährig auf dem Dornbirner Markt geben. „Das mit der Bienenallergie ist inzwischen weniger problematisch und natürlich schütze ich mich bei der Arbeit mit dem Imkerhut“, sagt Matthias Neuhauser schmunzelnd.

Neuhauser Honigmanufaktur, Salzmann 1, Dornbirn

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