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Ein Beruf mit guter Bodenhaftung

Bei Material- und Farbauswahl braucht es ein geschultes Auge
Bei Material- und Farbauswahl braucht es ein geschultes Auge ©Gerty Lang
Lehrberuf Bodenleger

LUAG, WAS MA WERA KÜNNT: Bodenleger

 

 

Der Lehrberuf des Bodenlegers erfordert Kreativität, Geschick und genaues Arbeiten

Lustenau. (lag) Linus Hagen hat es fast geschafft: Er absolviert gerade sein drittes Lehrjahr im Beruf des Bodenlegers und bereitet sich gelassen auf die Lehrabschlussprüfung vor. Denn, seine Einlegearbeiten in Holz, PVC und Teppichboden, die er für einen Wettbewerb gefertigt hat, können sich wirklich sehen lassen. In einem dualen Ausbildungssystem Schule und Praxis, muss er aber im Herbst in Innsbruck noch 10 Wochen die Schulbank drücken. Lt. Wirtschaftskammer ist er der Einzige im Bezirk Dornbirn, der sich für diese Lehre entschieden hat. Und er hatte auch Glück: Er kann im eigenen Familienbetrieb Ludovicus, der in der vierten Generation geführt wird, seine Ausbildung machen. „Man sollte Freude an kreativer Tätigkeit haben, die sorgfältiges und genaues Arbeiten erfordert. Auch handwerkliches Geschick ist von Vorteil. Gute Umgangsformen sind selbstverständlich, da man sehr viel mit Kunden zu tun hat“, schildert der junge Mann die Voraussetzungen für den Lehrberuf. Linus hegt an seiner damaligen Entscheidung für eine Ausbildung zum Bodenleger bis heute keinen Zweifel. In den letzten drei Jahren hat er dabei alles rund um Böden gelernt: vom Entfernen der Beläge über Spachteln und Ausgleichen von Unebenheiten bis hin zum Verlegen der verschiedensten Belagsarten; ob aus PVC, Teppich, Linoleum oder Parkett. Er kennt sich bei Werks- und Hilfsstoffen aus, bei denen die bauphysikalischen Vorgänge beachtet werden müssen. Weiß Bescheid über Trockenelemente Holzuntergründe und Pflege der Beläge sowie deren Oberflächenbehandlung und Verarbeitung. Er kann elastische Bodenbeläge verschweißen oder verfugen, Sockel- und Wandabschlüsse montieren. Von entscheidender Bedeutung ist die Beurteilung und Prüfung der Untergründe, Einhaltung der Umweltvorschriften und die Entsorgung der Baurestmassen. Eine notwendige Voraussetzung für die praktische Umsetzung betrifft das Lesen und Anfertigen von Verlagsskizzen. „Heute geht der Trend zu fugenlosen Belägen hin, die man auf Terrassen, aber auch in Lagerhallen antrifft. Eigentlich stellt sich in der Schule alles viel komplizierter dar, als man es dann wirklich in der Praxis sieht“, schmunzelt Linus. Der Beruf Bodenleger wurde erst 1965 als handwerksähnliches Gewerbe in die Anlage B der Handwerksordnung aufgenommen, ohne dass er aber als Ausbildungsberuf anerkannt wurde. Erst im Jahre 2002 konnte der Bodenleger als Ausbildungsberuf geschaffen werden.

 

Entwicklungsmöglichkeiten:

Weiterbildungskurse (WIFI).

Meisterprüfung.

2 Jahre Werkmeisterschule für Berufstätige, Richtung Bauwesen.

Zur Reife- und Diplomprüfung: 1 Jahr Schule für Einrichtungsberater.

Aufstieg: Vorarbeiter/in, Partieführer/in, Bauleiter/in, eigenes Geschäft (Voraussetzung Meisterprüfung).

 

Lehrbetrieb: Ludovicus Günter Hagen, Holzstraße 39, Tel. 05577 82645

 

Was ist das Schöne am Beruf des Bodenlegers

 

Linus Hagen, 18 Jahre, 3. Lehrjahr

Da ich meinem Opa und meinem Papa viel in der Firma geholfen habe, war es für mich klar, diesen Beruf zu erlernen. Man hat mit den verschiedensten Materialen zu tun und es macht Spaß, die Kundschaft zu beraten. In unserem Beruf braucht es auch Kraft und man darf die Arbeit mit Maschinen nicht scheuen.

 

Christine Hagen, Chefin

Ich sehe den Beruf des Bodenlegers als Kunst. Er ist wie die Entstehung eines Möbelstückes. Es ist schön, den Kunden bei der Schaffung seines Wohntraumes zu beraten und unterstützend zur Seite zu stehen. Gerade durch die Vielfalt der Bodenbeläge und deren Verarbeitung setzt man in einem Raum die verschiedensten Akzente.

 

 

Günter Hagen, Lehrlingsausbildner und Chef

Wenn wir die Baustelle verlassen, haben wir einfach etwas geschaffen und das ist schön. Einen Boden benützt und sieht man jeden Tag. Es macht Freude, den eigenen Sohn auszubilden und ihm ein fundiertes Wissen für sein späteres Berufsleben mitzugeben. Zu wissen, dass ihm der Beruf Spaß macht und eine Familientradition fortgesetzt wird.

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