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Ein Autor und drei "Haberer"

Der Kärntner Autor Antonio Fian.
Der Kärntner Autor Antonio Fian. ©TaS/Liederbühne

Der Kärntner Autor Antonio Fian und das Kollegium Kalksburg am Saumarkt.

Feldkirch. Die “Liederbühne” am Saumarkt hat schon bessere Zeiten gesehen. Doch wer gerade beim sogenannten Wienerlied im Trend liegen will, muss sich als “moderner” Interpret anscheinend ordinär gebärden und Besoffenheit mimen. Die drei Musiker des Kollegium Kalksburg gelten als die “einzig wahren Erfinder des modernen Wienerliedes”!? Leider. Nun, Heinz Ditsch am Akkordeon mit Säuseltenor und Singender Säge, Paul Skrepek an der Kontragitarre und Wolfgang Vincenz Wizlsperger, Gesang, Euphonium und Kammbläser, können als Musiker viel, doch die Präsentation muss Freunde des alten, melodiösen Wienerliedes mit seinem morbiden, aber auch ironisch-gemütlichen Charme schlichtweg abstoßen – es geht anscheinend nur mehr um die Abgründe auch des Wiener Herzens, und da stieren die drei Kalksburger dauernd benebelt hinein. Besonders “niveauvoll” etwa der Song von der Zubereitung eines “Schaß mit Quasteln” …Schon der Auftritt war eine kindische “Improvisation” für “Depperte”.

Autor Fian

Der 1956 in Klagenfurt geborene Autor Antonio Fian las abwechselnd zum Kollegium Kalksburg aus seinem Buch “Im Schlaf. Erzählungen nach Träumen” (Droschl-Verlag, Graz , Wien 2009). Im Folder wird “Unterhaltung auf hohem Niveau” versprochen. Nun, der Satiriker Fian, früher mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, verstand es, den Hörer mit kleinen, realistisch wirkenden Stories neugierig zu machen, um dann ohne Pointe absurd abzubrechen. Doch diese verbalen Ergüsse waren höchstens banales Mittelmaß. Ein peinlicher Verschnitt von Qualtinger, Artmann, Rühm, Georg Danzer etc. – ungefähr das war der Abend mit Fian und dem Kollegium Kalksburg am Saumarkt.

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