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"Das mit uns beiden war Schicksal!"

Seit vier Wochen ist der kleine Silas auf der Welt
Seit vier Wochen ist der kleine Silas auf der Welt ©MiK
Dornbirn - Ein Programmierfehler der Dating-App Tinder führte den Dornbirner Tobias und Heidi aus Finnland zusammen.

Die Geschichte klingt, als wäre sie aus einem kitschigen Liebesfilm entsprungen: Tobias lernte über Tinder seine jetzige Freundin und Mutter seines Sohnes kennen, die 3000 Kilometer weit weg in Finnland wohnte. Normalerweise zeigt Tinder nur Leute im näheren Umfeld an, aber aus einer Fehlfunktion heraus, stieß der 24-jährige Dornbirner auf die 25-jährige Finnin Heidi und war sofort begeistert. Die beiden schrieben zunächst über Instagram und Skype miteinander. Nach drei Monaten beschloss Tobias, die Internetbekanntschaft in ihrer Heimat Finnland zu besuchen. „Ich war wirklich nervös. Im März fuhr ich dann irgendwo in die Pampa von Finnland und hoffte, dass sie auch wirklich auf mich warten würde, wie wir abgemacht hatten“, beschreibt Tobias das erste Treffen.

Neue Heimat Vorarlberg

Dort angekommen wartete die Finnländerin tatsächlich auf den Dornbirner. Eine Woche lang blieb er bei ihr, bis er wieder zurück nach Vorarlberg flog. Doch diese sieben Tage veränderten alles, nicht nur für Tobias. Auch Heidi verliebte sich Hals über Kopf in den Vorarlberger. Ziemlich bald war klar, dass ihre neue Heimat Vorarl­berg heißen würde und sie hier ihren Partner fürs Leben gefunden hatte. Mehrere Monate vergingen, bis Heidi wirklich mit ihrem Hab und Gut nach Vorarlberg zog. Ein großer Vorteil bestand darin, dass die gelernte Köchin in Österreich kein Arbeits-Visum benötigte. „Der Plan war, dass sie zuerst für einen Monat nach Vorarlberg kommen sollte, um zu sehen, ob es ihr überhaupt gefällt und um eventuell schon einen Job für den Herbst zu organisieren. Wir verstanden uns in Finnland aber so gut, dass Heidi entschied, das Risiko einzugehen und den Rückflug zu canceln, sodass sie per One-Way-Ticket nach Dornbirn kam. Sie hat in Finnland alles verkauft und ist mit Sack und Pack zu mir gekommen“, erzählt Tobias.

„Hürden zu bewältigen“

Als der kleine Sonnenschein Silas auf die Welt kam, war ihr Glück vollkommen. Trotzdem gab es im Vorfeld einige Hürden zu bewältigen: „Anfangs machte ich mir große Sorgen, vor allem wie es finanziell weitergehen sollte. Ich gehe derzeit in die Kathi-Lampert-Schule für Sozialberufe. Meine Ausbildung wollte ich nicht schmeißen, aber ich durfte mich plötzlich nicht mehr nur um mich kümmern, sondern musste eine große Verantwortung übernehmen! Trotzdem freuten wir uns sehr auf das Baby und haben immer zusammengehalten“, erklärt er. „Die Ämter machten es uns auch nicht leichter. Wir hatten zig Formulare auszufüllen, bis endlich alles klappte und wir auch finanzielle Unterstützung bekamen.“

„Bekommen wenig Schlaf“

Mittlerweile ist die kleine Familie ein eingespieltes Team. „Ich glaube, dass wir alles ganz gut zusammen meistern. Momentan schlafen wir zwar noch ziemlich wenig, aber das bekommen wir auch noch hin. Silas kommt ganz nach mir, er will nie etwas verpassen und ist sehr aktiv (lacht). Aber Heidi und ich wechseln uns ab, sodass keiner alles alleine machen muss. Es ist toll, sich Papa nennen zu dürfen. Auch wenn wir beide noch jung sind und sicher auch noch vieles lernen müssen.“

Viele Gemeinsamkeiten

„Unser Sohn Silas ist mittlerweile vier Wochen alt und wir lieben ihn über alles. Er ist unser kleiner Sonnenschein und das Beste, was uns passieren konnte. Das mit Heidi und mir war einfach Schicksal!“

Außergewöhnliche Liebesgeschichte

Die Wahrscheinlichkeit, die große Liebe im Ländle zu finden, ist an sich schon gering. Seine Liebe des Lebens aber über eine Dating-App – 3000 Kilometer weit weg – zu finden, grenzt an ein kleines Wunder. Was die Programmierer von Tinder wohl zu dieser außergewöhnlichen Liebes­geschichte sagen?

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