Dornbirn. (sch) Im ersten Abo-Konzert der neuen Saison 2013/14 im Kulturhaus waren zwei aparte Schwestern aus Italien zu Gast – das „Duo Gazzana” (Natascia, Violine, und Raffaella, Klavier). Die beiden jungen Damen sind hier noch unbekannt gewesen, ihre Künstlerbiografien sind allerdings schon ziemlich umfangreich. Geboren wurde das Schwestern-Duo in der Nähe von Rom, in Sora; Sie musizieren seit ihrer Jugend zusammen, und berühmte Musiker wie die Geiger Yehudi Menuhin, Ruggiero Ricci oder Uto Ughi und der Pianist Bruno Canino waren ihre Lehrer.
Seit circa 1990 ist das Duo international weltweit zu hören und wurde auch mit Preisen ausgezeichnet. Die beiden gertenschlanken Damen mit langen schwarzen Haaren und schwarzen Abendkleidern spielen akademisch perfekt und mit sehr sanften, ja oft zu leisen Klängen, was einen wechselnden emotionellen Pegel in der Interpretation dann leider vermissen lässt. Es wirkt bei der Geigerin eher studentisch und nicht souverän, wenn sie permanent mit der Partitur auf dem Notenständer beschäftigt ist.
Brahms dominierte
Das Programm war zweifellos anspruchsvoll, es fehlte beim eher düsteren Ambiente auf der Bühne aber einfach der oft zitierte zündende Funke, der aufs Publikum überspringen sollte. Robert Schumanns Sonate für Violine und Klavier, a-Moll, op. 105, eröffnete die Konzertsaison. Der geforderte „leidenschaftliche Ausdruck” des ersten Satzes hielt sich in Grenzen, der dritte Satz „Lebhaft” eilte bewegt dahin. Die schon berühmten „Fratres” (Fassung für Violine und Klavier, 1980 als Auftrag der Salzburger Festspiele) von Arvo Pärt (geb. 1935 in Estland) konnten besonders beeindrucken. Die acht Teile des Werks, alle durch einen monoton wirkenden Liegeton geprägt und dennoch wellenartig bewegt, kamen dem verhaltenen Spiel des Duos sehr entgegen. Und der kurze Satz des Scherzos in c-Moll von Brahms war der ersehnte belebende Farbtupfen des Programms, das nach der Pause auch mit den sehr inwendigen fünf Stücken für Violine und Klavier (2004) des Ukrainers Valentin Silvestrov (geb. 1937) bekannt machte.
Bei der Meistersonate Nr. 2, A-Dur, op. 100, von Brahms hatten sich Natas-cia und Raffaella Gazzana soweit entfaltet (leider erst sehr spät), dass man von internationalem Niveau der Interpretation (etwa der expressive erste Satz oder das insgesamt meisterhaft dichte thematische Netz der beiden Stimmen im Rondo) sprechen konnte.
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