Das damalige Bewerbungsverfahren sei sehr professionell aufgesetzt gewesen, “nur die Uneinigkeit im Präsidium, an der der damalige Vizepräsident Hans-Peter Metzler keinen unerheblichen Anteil hatte” habe zu Irritationen und Verunsicherung der interessierten Öffentlichkeit geführt, erklärte Muzyczyn in einem Schreiben an die APA. Metzler selbst sagte auf Anfrage: “Ich weiß ehrlich nicht, was er damit meint”.
Geyer “bester Kandidat”
Anlass für das Schreiben Muzyczyns war ein Interview von Metzler mit der “Neuen Vorarlberger Tageszeitung”, das dieser vergangene Woche anlässlich seiner Wahl zum Festspielpräsidenten gegeben hatte. Metzler müsse offensichtlich über die Intendantensuche nach Alfred Wopmann im Jahr 2002 falsch informiert sein, hielt Muzyczyn dazu fest.
Zum Abgang des designierten Intendanten Roland Geyer sagte Muzyczyn, dass dieser im Ausschreibungsverfahren der “unbestritten beste Kandidat” gewesen sei. Dass Geyer seinen Intendantenvertrag Anfang 2012 habe aufkündigen wollen, sei für die Bregenzer Festspiele höchst unangenehm gewesen, “aber nicht das Verschulden des Präsidiums”. Das Präsidium bestand bis zu seiner Neuwahl in der vergangenen Woche aus Alt-Festspielpräsident Günter Rhomberg sowie eben Metzler und Muzyczyn.
Metzler “sehr überrascht”
Metzler zeigte sich über die Aussagen seines Gremiumkollegen “sehr überrascht”. Man sei damals unterschiedlicher Meinung gewesen, habe konstruktiv diskutiert und am Ende einen einstimmigen Beschluss gefasst.
In Bezug auf die aktuelle Intendantensuche merkte Muzyczyn an, dass es in der Vergangenheit keines teuren Beratungsbüros bedurft habe, “dessen Kosten in zigtausender Eurohöhe sich jeder Kenner der Szene selbst ausrechnen kann”. Metzler zeigte sich auch über diese Aussage des Vizepräsidenten irritiert und verwies darauf, dass man im Stiftungsvorstand einstimmig – auch mit der Stimme Muzyczyns – die Einschaltung eines Beratungsbüros für gut befunden habe. Danach befragt, ob es zwischen ihm und Muzyczyn ein Problem gebe, antwortete Metzler: “Nein, überhaupt nicht. Das kann nur ein Missverständnis sein”.
(APA)
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