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Blasmusik mit professionellem Anspruch

Imposantes Konzert des Musikverein Lustenau begeisterte das Publikum
Imposantes Konzert des Musikverein Lustenau begeisterte das Publikum ©Bernhard Tost
Faszinierende Klänge hochdiszipliniert vorgetragen vom Musikverein Lustenau
Herbstkonzert des MV Lustenau am 24. November im Reichshofsaal

Lustenau. Der Musikverein Lustenau, in bekannt meisterlicher Manier geleitet von David Lanza, bewältigte die Riesen-Aufgabe beim Herbstkonzert unter Aufbietung aller emotionalen Kräfte und instrumentaltechnischen Fähigkeiten mit bewundernswerter Souveränität. Das Programm war abwechslungsreich, gehörfällig und verlangte den Musikanten einiges ab. Vor allem die „Dreigroschenmusik“ von Kurt Weill war ein Leckerbissen, vorgetragen von einer Kleinformation des Musikvereins unterstützt durch Klavier, Akkordeon und Banjo. Hierbei handelt es sich um eine Fassung für Bläserensemble, der Dreigroschenoper, in der Komponist Weill die beliebtesten Melodien zusammengetragen hat. David Lanza ließ seine Musiker mit diesem Werk brillieren: Fein aufgespürt wurde die Seele des Werkes, bestückt aus beschwingten Motiven, die ans Tänzeln erinnern, kraftvolle Melodien mit schnellen Läufen, und so dem Publikum ein wahrer Klangstrauß überreicht. Zwischen den einzelnen Teilen stimmte die charmante Moderatorin Sandra Schäfer mit kurzen Texten auf die nächste Melodie ein.

Klangkultur im Höchstformat

Nach der Pause bewies der Musikverein Lustenau vor allem seine Vielseitigkeit. Glänzend vorgetragen die „Ouvertüre Jubiloso“ von Frank Erickson. Das Werk steht in einer einfach gehaltenen dreiteiligen Form und bekommt vor allem durch den lyrischen, klangvollen Mittelteil eine besondere Note. Die „English Folk Song Suite“ widerspiegelt mit ihren traditionellen musikalischen Mitteln die lebenslangen Studien des Komponisten im Bereich der englischen Volksmusik. Sie besteht aus drei Sätzen: einem Marsch, einem Intermezzo und einem weiteren Marsch. Besonders der dritte Satz„March: Folk Songs from Somerset“ zeigte sich unter dem packenden Zugriff des Musikvereins als gleichermaßen wuchtiges und poetisches Werk zwischen Romantik und Moderne. Die gewaltigen Steigerungen und der irisierende Klangteppich des Finales wurden vom Orchester mit Bravour ausgestaltet. Nach Amerika und zu Mark Twain ging es mit der munteren “Huckleberry Finn Suite” von Franco Cesarini im traditionellen frech-spritzigen Südstaatenstil im Wechsel mit getragenen Passagen. Überzeugend frech kam der Titel „Sang“ daher, bei dem sich die Musikantinnen und Musikanten als exzellenter Chor etablierten. Zugaben waren nicht nur Dank für ein glückliches Publikum, sondern auch logische Komplettierung eines insgesamt faszinierenden Konzertprogramms. Die Jugendmusik des MV Lustenau unter der Leitung von Gaby König-Warenitsch, die den Konzertabend eröffnete, glänzte mit so imposanten Titeln wie „Aladin“ und „Dance of the Spirit“. Dabei war es beeindruckend zu hören, auf welchem Niveau ein Nachwuchsorchester spielen kann, in dem die meisten Musiker erst zwischen 10 und 16 Jahre alt sind. (BET)

 

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