Hohenems. Viele Sagen und Geschichten ranken sich um den Schlossberg.
300 Meter über dem Rheintal stehen hier die Überreste einer der größten Burganlagen Mitteleuropas. Sie war 800 Meter lang, bis zu 85 m breit, besaß sieben Tore plus Zugbrücke und 47 Räumlichkeiten. Die ehrwürdigen Gemäuer der Burgruine waren der ideale Ort für das vom Hohenemser Kulturkreis in Zusammenarbeit mit Emser Chören und Künstlern organisierte, mehrtägige Burgruinenfest.
Gekommen sind bei herrlichem Wetter über 2000 Besucher, doppelt so viele wie erwartet. Unter ihnen Landesrätin Andrea Kaufmann, Bürgermeister Richard Amann und viele Stadträte. Das zeigt, wie bedeutsam den Emsern die Geschichte dieses Ortes ist und ist ein toller Erfolg für das Organisationsteam, welches ehrenamtlich arbeitet und auf kommerziellen Rummel verzichtet hat. Geboten wurde ein sehr umfangreiches, mit Musik, Geschichten, Feuerelementen die Mystik des Ortes unterstreichendes Programm. Am Samstag erfreuten musikalische Darbietungen der Bläsergruppe der Bürgermusik Hohenems, des Jugendchors “Enjoy”, des Gesangsvereins Hohenems, der Rütner Chorgemeinschaft und des Fanfarenzuges Herrenried-Buch die Besucher. Unter der Leitung von Sabine Bader spielten Kinder Theater für Kinder. Höhepunkte des Samstagabends und ein unvergessliches Erlebnis für alle waren dann in der Dämmerung die von Gräfin Stephanie-Waldburg-Zeil vorgetragenen Emser Sagen, das gemeinsame Singen aller Mitwirkenden und Besucher, das Burgfeuer und schließlich der Abgang nach Hohenems im Fackelschein.
Am Sonntagvormittag zelebrierte Pater Markus Inama beim Konradsbrunnen einen Gottesdienst, umrahmt vom Kirchenchor St. Karl. Das musikalische Programm gestalteten der Nibelungenhort Hohenems und die Bläsergruppe der Bürgermusik. Mehrere Ruinenführungen informierten über den Fortschritt der Sanierungsarbeiten. Günter Linder siegte beim Prominenten-Kegeln um den “Goldenen Kegel”. “Die Burgruine Alt- Ems im Bewusstsein zu behalten, ist dem Kulturkreis seit jeher ein großes Anliegen”, sagt Kulturkreisobmann Thomas Kopf. Er bedankt sich bei den mehr als 150 Mitwirkenden – und hier besonders bei Burgenreferent Emmo Amann und Josef Kloiber vom Gesangverein für den großen Einsatz. Der Reinerlös des Burgfestes wird für das Museum auf Zeit, in dem ein Ruinenmodell die Hauptrolle spielt, aufgewendet.
Kalkbrennen
Bereits am Donnerstagabend wurde der Kalkbrennofen entzündet “Zur fachgerechten Sanierung der Burgmauern brennen wir selber in einem von Stefan Moosbrugger gebauten Ofen Kalk”, erklärt Emmo Amann. Das feuchte Wetter der letzten Tage war wohl der Grund, dass anfangs dicke Rauchschwaden die zahlreich erschienen Besucher einhüllten. Drei Tage müssen die Kalksteine dann bei gut 1000 °C durchglühen und das Feuer darf nicht ausgehen. Freiwillige Helfer sorgten deshalb in Tag- und Nachtschichten für genügend Holznachschub. DI Raimund Rhomberg übernahm gleich die erste Nachtwache. Am Sonntagmittag informierte Thomas Krug (Röfix) über die Kalkherstellung. Der gebrannte Kalk wird nach dem Auskühlen gelöscht, dh in Wasser aufgelöst. Der entstehende Brei erwämt sich, brodelt und raucht. Knapp ein halber Kubikmeter Kalk sind dann fertig, genug Material um damit – im bisherigen Sanierungstempo – vier Jahre weiterzumauern.
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