Ein zukunftsweisendes Projekt, keine Frage die Neugestaltung des Bregenzer Hafens soll Seeanlagen, Stadtkern und Verkehrsanbindungen durch Bahn und Schiff in einen Kontext setzen, neue Nutzungsmöglichkeiten sollen erschlossen werden. Doch schon kurz nach der Präsentation des Siegerprojekts der Architekten Elmar Nägele, Ernst Waibel und Bruno Spagolla, auf das die Wahl bei der Ausschreibung der Landschaftsarchitektur fiel, wurden Gegenstimmen der Bregenzer Bürger laut. Besonders die geplante Pergola, ein Betonbau von 58 Metern Länge und acht Metern Höhe, und in diesem Zusammenhang die Abschaffung des Blumenmolos erregt die Gemüter. In dieser Woche nun wurden die Unterschriften einer unabhängigen Bürgerinitiative dem Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart, übergeben. Insgesamt hatten sich 5340 Menschen, davon 3489 Bregenzer mit ihrer Signatur gegen eine Asphaltierung des Hafenplatzes und den Bau der Pergola ausgesprochen.
Sicherheit als Thema
Auch im Bürgerforum Bregenz meldeten sich engagierte Bürger zu Wort. So kritisierte Reinhard Glatz beispielsweise die unbefriedigende Führung der Besucherströme vom Hafen ins Stadtzentrum und zur Pfänderbahn. Auch in punkto Sicherheit seien gewisse Fragen ungeklärt. Wie sicher sind die Sitzstufen für Kinder und Erwachsene? Die unteren Stufen könnten sehr rutschig sein, so Glatz. Um die Bregenzer Bürger an den Entwicklungen der Neugestaltung des Hafens zu beteiligen, wurde von der Stadt in den vergangenen Wochen ein Bürgerbeteiligungsverfahren durchgeführt. Jeder Bregenzer hatte die Möglichkeit, auf vier Fragestellungen Bezug zu nehmen. Die Ergebnisse dieser Befragung sollen am kommenden Mittwoch präsentiert werden sollen. Wir sind derzeit am Auswerten der Befragungsbögen, bei denen wir einen recht guten Rücklauf hatten, erklärte gestern Markus Linhart. Die Ergebnisse der Befragung wie auch die gesammelten Unterschriften würden in das Projekt auf jeden Fall Eingang finden, betonte der Bregenzer Bürgermeister.
Zu eng gefasst
In der Zwischenzeit wird auch Kritik an der Architektur-Ausschreibung selbst laut. Die Vorgaben seien so eng gefasst gewesen, dass eine Gestaltung in diesem Sinne kaum möglich gewesen sei. Architekt Dietmar Eberle, der sich ebenfalls mit einem Projekt beworben hatte, erklärte gestern gegenüber den VN: Der gesamte Masterplan und die Ausschreibung sind meiner Ansicht nach zu eng gefasst. Damit wollte man nur kurzfristige ökonomische Interessen abdecken. Welches Potenzial das Areal langfristig gesehen hat, wurde zu wenig berücksichtigt. Er selbst hatte sich bei seinem Entwurf nicht strikt an die durch den Masterplan vorgegebenen Formen gehalten, war bei der Ausschreibung mit seinem Projekt disqualifiziert worden.
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