Tiere können Dienste für die Wissenschaft manchmal zum Verhängnis werden. Jüngstes Beispiel dafür dürfte die Auswilderung des vierjährigen Steinadlerweibchens Ambra in Oberstdorf in Deutschland durch Mitarbeiter des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) liefern.
Berucksackter Adler
Der kurz vor Weihnachten 2008 nahe der Nebelhornbahn im Allgäu schwer verletzt aufgefundene Adler war von Experten der Klinik für Vögel an der Ludwig-Maximilian-Universität in München gesund gepflegt worden. Am 3. Juli dieses Jahres wurde das Tier mit einem kombinierten terrestrischen Telemetrie- sowie GPS-Satellitensender am Rücken laut LfU-Mitarbeiter Stefan Kluth freigelassen. Die Flugbahn des Adlerweibchens (Grafik) zog sich über Landeck in Tirol bis in den Großraum Bludenz. Dort verlor man die Spur des stolzen und laut Kluth bereits geschlechtsreifen Adlerweibchens. Unser letzter Versuch, über den terrestrischen Sender ein Signal in der Gegend um Bludenz auszumachen, war nicht von Erfolg gekrönt, bedauert Kluth. Die Hoffnung, doch noch etwas von einem berucksackten Adler oder einem vogellosen Sender zu hören, will Kluth dennoch nicht ganz aufgeben. Vorarlbergs Wildbiologe Hubert Schatz hat sich bereits in Bludenz und im Montafon umgehört. Dort hat bis zum heutigen Tag aber niemand etwas wahrgenommen. Schatz befürchtet, dass entweder die Technik beim Sender versagt hat, der Steinadler irgendwo in den Bergen verendet oder schlimmstenfalls gar einem Wilderer zum Opfer gefallen ist.
STICHWORT Steinadler
Der Steinadler ist eine große Greifvogelart und zählt zur Familie der Habichte. Die Geschlechter des Adlers unterscheiden sich deutlich in Größe und Gewicht. Das Weibchen kann eine Körperlänge von bis einem Meter erreichen, Männchen sind rund zehn Zentimeter kleiner. Die Spannweite variiert zwischen 190 und 210 Zentimeter bei Männchen und 200 bis 230 Zentimeter bei Weibchen, welche bis zu 6,7 Kilogramm schwer werden können. Steinadler ernähren sich von mittelgroßen, bodenbewohnenden Säugern. Das Territorium eines Steinadlerpärchens wird mit 10.000 Hektar beziffert.
Weitere Informationen und Kontaktadressen zum vermissten Steinadler unter www.lfu.bayern.de/natur
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