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Auswahlverfahren für Psychologie und Pharmazie

Symbolfoto &copy bilderbox
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In Folge des Urteils des Europäischen Gerichtshof (EuGH) über die Uni-Zulassungsbedingungen für EU-Bürger wird es an der Universität Wien voraussichtlich für die Studienrichtungen Psychologie und Pharmazie Auswahlverfahren geben.

In Psychologie und in Pharmazie hätten die bisherigen Voranmeldungs- und Zulassungszahlen die von der Uni festgelegten Kapazitätsgrenzen überschritten, erklärte der Rektor der Universität Wien, Georg Winckler, im Gespräch mit der APA.


Die größte Uni Österreichs hatte sich nach dem EuGH-Urteil entschlossen, kein Auswahlverfahren vor der Zulassung durchzuführen. An der Uni Wien sei man der Ansicht, dass die Eignung für ein Studium nicht aus dem Maturazeugnis, sondern erst aus der Befassung mit dem Fach selbst abgelesen werden könne, begründete Winckler diese Vorgangsweise.

“Frühwarnsystem”


Stattdessen werden in einem „Frühwarnsystem“ laufend die Voranmeldungs- und Zulassungszahlen beobachtet. Überschreiten sie die Anfängerzahlen der vergangenen Jahre, wird eine Leistungsbeurteilung im Laufe des ersten Semesters durchgeführt, wobei sich die Auswahlentscheidung auf mindestens zwei Prüfungen stützen muss.


Für diesen Fall hat man für die fünf betroffenen Studien zwei Modelle festgelegt, die je nach Studienplan zur Anwendung kommen: In Biologie, Betriebswirtschaft und Publizistik werden für die Auswahl die Prüfungsleistungen über die Lehrveranstaltungen des ersten Semesters herangezogen. Für Psychologie und Pharmazie gibt es über die ersten Lehrveranstaltungen mindestens zwei Prüfungen am Beginn des Semesters bis etwa Mitte November. Sollte man im Auswahlverfahren für diese beiden Studien scheitern und die Uni Wien verlassen, erhält man die Studiengebühr in voller Höhe zurück. „Wir wollen uns nicht bereichern“, betonte Winckler.


In den vergangenen Wochen hat sich an der Uni Wien ein großes Interesse an Psychologie gezeigt, wo mehr als 300 Voranmeldungen fast ausschließlich von Deutschen eingegangen sind. Hoch war auch die Nachfrage deutscher Studierender nach Betriebswirtschaft und Publizistik. Winckler rechnet noch mit einer zweiten Welle an Deutschen, nachdem Mitte August die Studienplätze an den deutschen Unis zugewiesen wurden.


Veränderungen hat der Rektor aber auch am Verhalten österreichischer Studenten festgestellt. Sie würden das Zulassungsverfahren deutlich rascher abschließen als in den Vorjahren und es gebe einen Trend zur Zulassung zu mehreren Studien, was für die Studierenden keinen administrativen Mehraufwand darstelle, aber ihre Flexibilität erhöhe. Schließlich ortet Winckler einen „Verdrängungseffekt“. So nimmt er an, dass das große Interesse an Pharmazie vor allem durch jene entstanden ist, die in der Medizin keinen Platz mehr gefunden haben.


Zählt man alle Voranmeldungen und Zulassungen, ist man in Psychologie und Pharmazie bereits über den Kapazitätsgrenzen. Deshalb wird es „mit großer Wahrscheinlichkeit ein Aufnahmeverfahren geben“, sagte Winckler. In Psychologie hat es für das neue Studienjahr bisher bereits 1.300 Voranmeldungen und Zulassungen gegeben, die von der Uni festgelegte Kapazitätsgrenze liegt bei rund 600. In den vergangenen Jahren haben jeweils rund 1.000 Studienanfänger Psychologie begonnen, nach dem ersten Studienjahr waren es dann rund 600.


In der Pharmazie liegt die Kapazitätsgrenze bei rund 140 (in den vergangenen Jahren gab es jährlich rund 300 Studienanfänger). Bisher haben bereits mehr als 400 Personen sich vormerken lassen bzw. tatsächlich inskribiert.

Service: – Informationen und Beratung für Studieninteressierte und Studenten gibt es an der Universität Wien im „Student Point“, Hauptgebäude, Arkadenhof, Stiege IX, im Internet unter www.univie.ac.at/studentpoint Tel: 01-4277/10600

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