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Auf die nächsten 25 Jahre!

Gemeinsam mit Christoph Deeg erarbeitet das Team der Dornbirner Stadtbücherei eine digital-analoge Strategie für die Zukunft.
Gemeinsam mit Christoph Deeg erarbeitet das Team der Dornbirner Stadtbücherei eine digital-analoge Strategie für die Zukunft. ©Laurence Feider
Zum 25-jährigen Jubiläum schaut die Dornbirner Stadtbücherei vor allem nach vorne.
25 Jahre Stadtbücherei

Dornbirn. „Mal wieder was für die Birne tun“ lautete das Motto bei der Geburtstagsfeier der Dornbirner Stadtbücherei. Jeder Besucher wurde mit einer saftigen „Denkbirne“ überrascht, passend zum 25-jährigen Jubiläum gab es außerdem für jeden 25. Besucher eine Jahreskarte für die Stadtbücherei. Bei Bibliotheksführungen der besonderen Art ließ die Leiterin der Stadtbücherei Ulrike Unterthurner ein Vierteljahrhundert Bücherei Revue passieren. Am Abend nahm Buchautorin Tarja Prüss die Besucher mit auf eine Reise nach Finnland. Und bei kleinen finnischen Köstlichkeiten fand das Geburtstagsfest der Stadtbücherei seinen Ausklang.

Kultureller Hotspot

Bei der Dornbirner Stadtbücherei blickt man aber nicht nur in die Vergangenheit, sondern vielmehr in die Zukunft. 2019 soll die neue Stadtbücherei mit einer Nutzfläche von circa 1800 Quadratmetern ihre Türen öffnen und als offener Wissens- und Ideenraum zum neuen kulturellen Hotspot Dornbirns werden. Sie möchte möglichst vielen Bürgern aller Altersgruppen eine einladende Plattform sein, um sich auszutauschen, Wissen anzueignen und Kompetenzen in unterschiedlichen Lebensbereichen zu entwickeln.

Gemeinsame Weiterbildung

Das Team der Stadtbücherei Dornbirn wartet jedoch nicht den Neubau ab, sondern hat sich längst auf den Weg in die Zukunft gemacht. Gemeinsam mit dem für zahlreiche Unternehmen und kulturelle Institutionen tätigen Berater Christoph Deeg haben sich die Bücherei-Mitarbeiter in den letzten eineinhalb Jahren Gedanken über die Erweiterung der Bibliothek zu einem digital-analogen Lern- und Kulturort gemacht. „Wir haben alles in Frage gestellt, bis hin zur Frage, ob es überhaupt noch Bücher braucht. Im Prozess haben wir ein Konzept entwickelt, das gerade verschriftlicht und anschließend sukzessive umgesetzt wird“, verrät Ulrike Unterthurner.

Innovationsträger für Dornbirn

Eines vorweg – Bücher werden weiterhin eine Hauptrolle spielen. Nach Christoph Deeg geht es nämlich keinesfalls darum, die klassische Bibliothek abzuschaffen, sondern ihre Funktion zu erweitern. „Es geht darum eine digital-analoge Strategie zu entwickeln, in der beide Welten ihren Platz haben. Die Bücherei wird sich von der Bestands-Bibliothek zunehmend zur Servicestelle und zum Community-Ort entwickeln. Sie kann dabei zur Schnittstelle zwischen digitaler und analoger Welt werden.“ Gaming wird eine wichtige Rolle spielen, neben klassischen Medien werden auch Spielkonsolen in Zukunft ihren Platz in der Bücherei haben. „Es geht um das spielerische Lernen, darum über Spiele Identität zu schaffen“, so Deeg.

Riesiges Lernlabor

Die Rolle der Bücherei wird es sein, einen Kontext rund um die analogen und digitalen Medien zu schaffen. Als Ort wird die Bibliothek immer analog sein. „Die Dornbirner Stadtbücherei wird zum Innovationsträger im Bereich Kultur und Bildung in Dornbirn – und dieser Rolle ist sie auch gewachsen“, ist der Experte überzeugt. Auch baulich wird die neue Stadtbücherei so konzipiert sein, dass sie Erfahrungsräume für alle Altersgruppen anbieten kann. „Sie kann ein multioptionales Mehrgenerationenhaus werden, wo die ein Zuhause finden, die spielen möchten, genauso wie die, die Zeitung lesen oder einen Kaffee trinken möchten“, so Deeg. Oder ein „riesiges Lernlabor“, wie es Ulrike Unterthurner bezeichnet „ein offener Raum, in dem sich jeder nach seinem Geschmack weiterentwickeln kann“. „Wir möchten unser eigenes Wissen ausbauen und digital-analoge Dienstleistungen für unsere Kunden entwickeln, welche wir dann im Bibliotheksalltag gemeinsam erproben, erweitern und anpassen können“, bringt es Bücherei-Mitarbeiterin Franziska Tschofen auf den Punkt.

 

Und so könnte die Bücherei der Zukunft aussehen – ein Fallbeispiel von Franziska Tschofen:

Stellen Sie sich vor, Sie möchten mehr über die Aufzucht von Bienen erfahren. Sie kommen in die Stadtbücherei, laufen auf einen der frei zugänglichen Bildschirme zu und suchen im Bibliothekskatalog nach Medien zum Thema. Nachdem Sie ein passendes Buch oder einen interessanten Film gefunden haben, führt die Bibliotheksapp auf Ihrem Smartphone Sie zum richtigen Regal. Dort angekommen stöbern Sie ein bisschen im Buch und beschließen dieses auszuleihen. Dazu scannen Sie den Barcode des Buches in Ihrer App ein und drücken den Button „Ausleihen“. Anschließend leihen Sie sich an der Theke einen Laptop oder ein Tablet aus und suchen im Internet nach weiteren Informationen. Nachdem Sie einige interessante Websites und Videos gefunden haben, kommt eine Bibliothekarin auf Sie zu und sucht gemeinsam mit Ihnen nach dem lokalen Imkerbund und der dazu passenden digitalen Community. Zum Abschluss empfiehlt Sie Ihnen noch eine Dokumentation über das Bienensterben und verspricht, nachdem Sie ihr Ihre Kontaktdaten gegeben haben, Sie mit anderen Bienenliebhabern in der Stadtbücherei zu vernetzen.

 

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