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Anklage: Eine Tonne Cannabis geschmuggelt

Über 1,1 Tonnen Cannabis geschmuggelt - Haftstrafe für 46-jährigen Rollstuhlfahrer.
Über 1,1 Tonnen Cannabis geschmuggelt - Haftstrafe für 46-jährigen Rollstuhlfahrer. ©VOL.AT/Steurer
Prozess am 12. Dezember gegen zwei mutmaßliche Komplizen jenes zu zehn Jahren verurteilen Behinderten, dessen Hafttauglichkeit geprüft wird.
Zehn Jahre Haft für Drogenschmuggler
Bilder aus dem Gerichtssaal

Noch ist nicht entschieden, ob der im Juni in Feldkirch rechtskräftig zu zehn Jahren Gefängnis verurteilte Schmuggler von 1,1 Tonnen Cannabis seine Haftstrafe antreten muss. Denn der 47-Jährige aus dem Bezirk Bregenz ist an beiden Beinen amputiert. Es stellt sich die Frage, ob der an einer Erbkrankheit leidende Behinderte hafttauglich ist. Dazu wird ein medizinischer Sachverständiger aus Vorarlberg ein Gutachten erstellen. Die Expertise, zu der der Gutachter Anfang November beauftragt wurde, wird für Jänner 2013 erwartet.

Für kommenden Mittwoch ist am Landesgericht unter dem Vorsitz von Richter Karl Mayer der Schöffenprozess gegen zwei seiner mutmaßlichen Vorarlberger Komplizen aus dem angeblichen internationalen Drogenring angesetzt. Das bestätigte Gerichtssprecher Reinhard Flatz. Auch ihnen wird der Schmuggel von 1,1 Tonnen Haschisch und Marihuana zur Last gelegt. Zwischen Sommer 2007 und April 2011 sollen sie am Schmuggel der enorm großen Drogen-Gesamtmenge im Millionen-Wert aus Holland und Spanien in die Schweiz beteiligt gewesen sein. Der Strafrahmen beträgt ein bis 15 Jahre Gefängnis.

Teilweise geständig

Der in Bregenz aufgewachsene und einschlägig vorbestrafte 40-Jährige, den die Staatsanwaltschaft für den Organisator der Schmuggelfahrten hält, soll bislang teilweise geständig gewesen sein. Der unbescholtene Mitangeklagte, ein seit 1995 in Vorarlberg lebender Kärntner, bestreitet die Tatvorwürfe.

Die sich in der Justizanstalt Feldkirch in Untersuchungshaft befindenden Angeklagten werden vom bereits verurteilten Mann schwer belastet. Der Rollstuhlfahrer wird als Zeuge aussagen. Im Auftrag der Angeklagten will er der Fahrer bei den rund 30 Schmuggelfahrten gewesen sein. In einem behindertengerecht umgebauten Kleinbus mit doppeltem Boden als Drogenversteck habe er das viele Cannabis über die Grenzen transportiert, gab der 47-Jährige in seinem eigenen Prozess an.

Einer der Angeklagten habe ihn bei seinen Besuchen 2007 auf der Palliativstation des Landeskrankenhauses Hohenems zur Schmerzlinderung mit Marihuana versorgt. Sein Bekannter habe ihn dabei zum großangelegten Drogenschmuggel animiert. Denn ein Körperbehinderter werde an den Grenzen nicht kontrolliert. Mit 224 Kilo Cannabis aus Spanien in seinem Van wurde der beinamputierte Fahrer jedoch am 17. April 2011 in Frankreich festgenommen.

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