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70 Teilnehmer bei geschichtlicher Wanderung durch Nofels

Dr. Manfred Fiel (links) musste ein Megaphon verwenden, derart groß war der Andrang.
Dr. Manfred Fiel (links) musste ein Megaphon verwenden, derart groß war der Andrang. ©B. Koeck
Feldkirch-Nofels. (BEK) Im Rahmen der Reihe "Freitags um 5" fand eine geschichtliche Wanderung durch Nofels statt, die von Dr. Manfred Fiel geleitet wurde.
Nofels an Originalschauplätzen neu entdecken

Als einen “Ur-Nofler” könnte man Dr. Manfred Fiel von der Gemeindegutstraße bezeichnen. Er ist nicht nur durch wohltätige Projekte in Afrika bekannt, sondern auch, dass er sein Dorf wie nur wenige kennt – quasi wie seine “Westentasche”.

Mit einem derart großen Andrang hätte weder Fiel noch seine Gattin gerechnet: 70 Teilnehmer fanden sich bei der Pfarrkirche in Nofels ein, wo die erste Station begann. So erfuhren die Teilnehmer u.a. dass Feldkirch später als Altenstadt gegründet wurde oder dass im Jahr 1713 ein Gesuch von Nofels um Abtrennung von Altenstadt an den Kaiser gestellt wurde. 1725 wurde Nofels zur eigenen Pfarrei und befand sich während der Bayrischen Herrschaft auf dem Weg zur eigenen Gemeinde. 1813 wurde der erste Vorsteher für die westlichste Gemeinde Österreichs gewählt.

Die zweite Station auf der anderthalbstündigen Führung war der Parkplatz Pfarrhaus. Doch zuvor erzählte Fiel noch vom Franzosenkrieg 1799 und den damit zusammenhängenden Kämpfen am Schellenberg. “Die Schützenkompanie Rankweil musste sich am Schellenberg zurückziehen. Über die Ill und am Blasenberg wurden die Franzosen zurückgeschlagen.” Auch das NS-Kriegerdenkmal, das als Musterbeispiel für Kriegerdenkmäler für andere Ortschaften Feldkirchs diente, wurde erwähnt. Die vielen Teilnehmer erfuhren Wissenswertes über das Alte Spritzenhaus, die Straße nach Fresch oder das Haus Ruhm, ein Doppelhaus von 1900, das als Eindämmung des Bevölkerungswachstums zu verstehen ist.

Die dritte Station führte die Gruppe zur Illbrücke, die erstmals 1717 durch einen Steg errichtet wurde. Die heutige Brücke wurde in den Jahren 1974/75 erbaut. Im Jahr 1945 war die Brücke für die Sprengung vorbereitet, konnte aber gerettet werden. Fiel erzählte viel über die Mühlen in Nofels, die Nepomukstatie (GH Löwen) sowie von der Illverbauung, was gleichzeitig die vierte Station ausmachte. 1834 fand dort unter Regiearbeit unter der Leitung von Negrelli (Planer des Suezkanals) der Bau statt und wurde 1933 beendet. Weitere Themen der Führung war das Spritzenhaus, NS-Euthanasie und Lager, die Säge, bevor es zur Franz-Heimgasse ging. Bei der Lebenshilfe, dem ehemals Alten Schulhaus der Gemeinde, erzählte Fiel ausführlich über die Franzosenbesatzung der 4. Marokkanischen Gebirgsdivision und auch über den aktiven Schmuggel, der in einem Grenzgebiet wie Nofels üblich war.

 

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