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3,24 Prozent mehr Gehalt für Landesbedienstete

Gehaltsabschluss für Landes- und Gemeindebedienstete
Gehaltsabschluss für Landes- und Gemeindebedienstete ©Bilderbox
(VN) Bregenz - Fünf Stunden wurde am Montag im Landhaus verhandelt, dann stand fest: Die Landesbediensteten bekommen 2012 im Durchschnitt 3,24 Prozent mehr Gehalt, die Gemeindebediensteten 3,34 Prozent.
Nulllohnrunde für Ländle-Politiker

Erst nach vier Verhandlungsrunden hatten sich Gewerkschaft und Bundesregierung Anfang Dezember auf einen Gehaltsabschluss für die Beamten geeinigt – auf im Schnitt 2,95 Prozent und damit genau auf die Inflationsabgeltung. Auch in Vorarlberg wurde gestern verhandelt, aber wesentlich schneller ein Abschluss gefunden. Resultat? Die hiesigen Landes- und Gemeindebediensteten dürfen sich – verglichen mit den Bundesbeamten – über einen höheren Abschluss freuen.

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Die Landesbediensteten bekommen laut LH Markus Wallner demnach 2012 durchschnittlich 3,24 Prozent mehr, die Gemeindebediensteten im Durchschnitt laut Gemeindeverbandspräsident Harald Sonderegger 3,34 Prozent mehr. Wobei das Zehntelprozent mehr im kommunalen Bereich keinen wirklichen Unterschied darstelle, sondern nur darauf zurückzuführen sei, dass es im kommunalen Bereich im niedrigen Einkommenssektor eine andere Gehaltsstruktur gibt als im Landesdienst. Wallner lobte das Verhandlungsklima: „Es war konstruktiv – wir sind bereits in der ersten Runde zu einem einvernehmlichen Ergebnis gekommen.“

Drei konkrete Beispiele

Orientiert habe man sich am Abschluss des Bundes, landete bei den Landesbediensteten schließlich beim 3,24 Prozent im Schnitt, „genauer gesagt bei 3,1 Prozent plus 6 Euro“. Drei Beispiele: Bei 1500 brutto monatlich im Landesdienst gibt es 2012 genau 3,5 Prozent mehr. Bei 2100 brutto sind dies 3,39 Prozent, bei 4700 noch 3,23 Prozent. „Es ist über der Inflation, das verstehen wir als Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern, insbesondere im Krankenhausbereich – aber auch sonst“, sagte Wallner. Sonderegger sprach von „einem gerade noch vertretbaren“ Ergebnis, das als Zeichen der Wertschätzung den Mitarbeitern gegenüber „gerade noch machbar“ gewesen sei. Übrigens: In der Landesverwaltung arbeiten 1791, in den Krankenhäusern 2949 und in den Gemeinden 4700 Bedienstete. Für SPÖ-Chef Michael Ritsch ist die Erhöhung dennoch dürftig: „Eigentlich hätte sich jede Branche heuer einen Vierer verdient.“ Den Landes- und Gemeindebediensteten bleibe unter dem Strich gerade eine Null: „Dabei wäre ein realer Lohnzuwachs wichtig und gerecht.“ Er sei ein Verfechter ordentlicher Gehaltsabschlüsse „und zwar für alle Berufsgruppen“, sagte Ritsch: „Es hat mich gefreut, dass die Metaller mit über vier Prozent abgeschlossen haben – denn in Zeiten, in denen es wirtschaftlich schwierig ist, muss man die Kaufkraft der eigenen Leute stärken, damit sie unsere Waren selbst kaufen können.“

Debatte um Bürgermeister

Vorarlbergs Bürgermeister bekommen 2012 übrigens 2,6 Prozent mehr – die entsprechenden Vorgaben stammen vom Rechnungshof mit Sitz in Wien. Für Sonderegger ist das gut so: „Bürgermeister hatten grosso modo dreieinhalb Jahre eine Nulllohnrunde – da ist die Abgeltung in der Größenordnung mehr als nur angemessen.“ FPÖ-Chef Dieter Egger ist das zu viel – er fordert eine Nulllohnrunde. „Verständnis hätte ich für eine Erhöhung bei Bürgermeistern von Kleingemeinden, da deren Bezüge schon sehr gering sind, aber nicht bei den mittleren und größeren Gemeinden und Städten.“ Am Mittwoch werden die Bürgermeister-Gehälter Thema im Landtag sein.

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