Er ist aus dem Polizeidienst nicht mehr wegzudenken: der Alkomat. Heuer feiert der kleine Kasten, der etliche Verkehrsteilnehmer, die das eine oder andere Glas Bier zu viel getrunken haben, überführte, seinen 25. Geburtstag. 1987 trat die Alkomat-Verordnung des Verkehrsministeriums in Kraft. Bereits im ersten Jahr wurden österreichweit 41.000 Tests durchgeführt und in der Folge 26.718 Führerscheine vorläufig abgenommen. Interessanterweise verdreifachten sich die durchgeführten Alkomat-Kontrollen bis zum Jahr 2011 – die Führerscheinabnahmen reduzierten sich aber um knapp 30 Prozent. Es scheint, als ob der Alkomat eine Verhaltensänderung der Verkehrsteilnehmer herbeiführen konnte.
Ins Röhrchen blasen
Anfangs standen nur wenige Geräte zur Messung des Atemalkohols zur Verfügung. Erst im Jahr 1988 konnte der Alkomat seinen Siegeszug in ganz Österreich antreten. Derzeit sind 1653 Geräte im Einsatz. Zuvor verwendeten die Verkehrspolizisten Röhrchen zum Hineinblasen. Da aber lediglich ein Verdacht ermittelt werden konnte, musste für eine Anzeige zusätzlich noch eine klinische Untersuchung beziehungsweise eine Blutabnahme durchgeführt werden. Sehr umständlich also. Der Alkomat revolutionierte die Vorgehensweise. Von nun an war eine rasche und beweissichere Alkoholmessung möglich.
Seit Ende 2005 setzen die Verkehrspolizisten darüber hinaus auch sogenannte Alkoholvortestgeräte ein. Diese handlichen Kontrollstationen dürften den meisten Verkehrsteilnehmern bekannt sein. Allein im vergangenen Jahr wurden in Österreich rund 1,3 Millionen Alkoholschnelltests am Straßenrand durchgeführt – in Vorarlberg waren es 26.820 Kontrollen. Rund ein Siebtel der getesteten Personen (4000 Fahrer) mussten im Jahr 2011 anschließend noch am Alkomat antreten. Somit mussten täglich rund elf Vorarlberger in das Messgerät blasen. Die Polizei darf übrigens bei jeder Verkehrskontrolle – auch ohne Verdacht – einen AlkoTest anordnen. Die Fahrer haben zwar die Möglichkeit, den Vortest abzulehnen, müssen dann allerdings verpflichtend am Alkomat pusten. Sollte der Verkehrsteilnehmer auch diese Kontrollinstanz verweigern, wird automatisch ein Alkoholisierungswert von 1,6 Promille angenommen.
Kaffee, Knoblauch, Pfefferminz
Bereits seit der Einführung des Alkomaten kursieren die skurrilsten Mythen, wie das Testergebnis der Alkoholmessung verfälscht werden kann. Man solle mehrere Tassen Kaffee trinken, Knoblauch essen oder ein Pfefferminzbonbon lutschen. Aber was ist dran an den Geheimtipps? „Uns sind keine Substanzen bekannt, die einen richtig durchgeführten AlkoTest verfälschen würden. Die Geschichten, die man hört, fallen in den Bereich der Märchen“, versichert Rudolf Salzgeber, Leiter der Verkehrsabteilung, auf VN-Nachfrage. Der Experte weist zudem darauf hin, dass eine Messung erst begonnen werde, wenn sichergestellt sei, dass seit dem letzten Alkoholkonsum mindestens 15 Minuten vergangen sind. Außerdem dürfte der Proband in dieser Zeit auch nichts getan haben, was die Messung des Alkoholgehalts behindern könnte. „Als solche Behinderung werden etwa die Verwendung von Mundsprays und der Konsum von Flüssigkeiten, Nahrung, Genussmitteln oder Medikamenten angesehen.“
Seit 2007 wurden in Vorarlberg vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) 600 Alkoholunfälle registriert. Auffällig ist dabei, dass Frauen gerade einmal an 13 Prozent der Alko-Unfälle beteiligt waren. In 87 Prozent der Fälle saßen Männer am Steuer. „Männer sind Gesellschaftstrinker, unterliegen dabei oft dem Gruppenzwang, der dazu führt, dass mehr als ein Glas getrunken wird“, zeigt KfV-Leiter Martin Pfanner die Hauptursache für die geschlechtlichen Differenzen auf. 40 Prozent der alkoholisierten Unfallverursacher waren Männer unter 30 Jahren.
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