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West Side Story: Kult-Musical gastiert in der Wiener Stadthalle

Rivalisierende Gangs treffen aufeinander: West Side Story
Rivalisierende Gangs treffen aufeinander: West Side Story ©BB Promotion, Nilz Böhme
Ein Broadway-Kultklassiker kommt nach Wien: Das Musical West Side Story gibt ein exklusives Österreich-Gastspiel und ist vom 14. bis 18. Dezember 2016 in der Wiener Stadthalle zu sehen.
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Das provokante Fingerschnipsen der Straßengangs, die fliegenden Röcke der Puerto Ricanerinnen über den Dächern New Yorks, die heruntergekommenen Hinterhöfe der West Side – bereits wenige Töne der weltberühmten Kompositionen Leonard Bernsteins wie Maria, Tonight, Somewhere, America und I Feel Pretty rufen die Bilder der West Side Story wach.

1957: Debut des Musicals am Broadway

Mit der Broadway-Premiere 1957 definierte das Musical musikalisch wie tänzerisch ein ganzes Genre neu. Seine vier genialen Schöpfer, Leonard Bernstein, Jerome Robbins, Arthur Laurents und Stephen Sondheim, hatten ein Werk geschaffen, dessen großer künstlerischer Wert bis heute unumstritten ist. Die mit zehn Oscars ausgezeichnete Verfilmung machte das Meisterwerk wenige Jahre später einem Millionenpublikum bekannt. Bis heute steht West Side Story als unangefochtene Nummer 1 des amerikanischen Musiktheaters für sich – mutig, realistisch und brisant wie am ersten Tag.

Ab November 2016 begibt sich West Side Story in der preisgekrönten Inszenierung von Joey McKneely, die weltweit als einzige die Originalchoreografie von Jerome Robbins zeigt, erneut auf Welttournee. Sie gastiert an ausgewählten Konzerthäusern im deutschsprachigen Raum – darunter exklusiv in Österreich vom 14. bis 18. Dezember 2016 in der Wiener Stadthalle, Halle F.

Absolut legendär: West Side Story

Es ist eines der erfolgreichsten und dichtesten Bühnenstücke aller Zeiten: Als sich Leonard Bernstein, Jerome Robbins, Arthur Laurents und Stephen Sondheim zusammentaten, um das zu schaffen, was einmal West Side Story werden sollte, wollten sie dies vollkommen gleichberechtigt tun. Jeder von ihnen sollte seine Begabung ungebremst einbringen können – ein ebenso ambitionierter wie vielversprechender Plan. Das Ergebnis war überwältigend. Die Vier realisierten die Einheit von Musik, Tanz, Libretto und Liedtext in einer Weise, wie kein anderer vor ihnen und kaum jemand danach. Bernstein schuf eine komplexe Partitur, die Einflüsse aus dem amerikanischen Jazz mit klassischer und lateinamerikanischer Musik zu einem großartigen Werk vermischte.

Arthur Laurents, schon zu diesem Zeitpunkt ein erfolgreicher Dramatiker und Drehbuchautor, der für Regisseure wie Alfred Hitchcock und Max Ophüls gearbeitet hatte, fasste eines der kürzesten und gleichzeitig dichtesten Bücher ab, das innerhalb seines Genres je geschrieben wurde. Jerome Robbins gelang es, seine Choreografie zu einem wesentlichen Teil dieser Erzählung zu machen. Die Sehnsüchte, die Ängste und das Ungestüm der Jugend, die Arthur Laurents Buch so knapp und präzise behandelte, hatte er ebenso kongenial wie zeitlos und authentisch in Tanz gebannt.

Jerome Robbins betrat damit auf tänzerischer Ebene ebenso Neuland, wie Leonard Bernstein mit seiner Musik. Stephen Sondheim, damals noch ein unbekannter, junger Musiker und Texter, der später mit Werken wie Gypsy, Sweeney Todd oder Into the Woods zu einem der wichtigsten Musicalkomponisten und -Autoren aufsteigen sollte, goss den schmerzlichen Prozess des Erwachsenwerdens in prägnante Songtexte. Erst im einzigartigen Zusammenspiel all dieser Elemente entfaltet West Side Story ihre ganze Kraft.

Mambo, Jazz und eine tragische Liebe zwischen den Gang-Fronten

Coole Jungs durchstreifen wie Raubkatzen ihr Revier in den letzten Sommertagen Manhattans. Jeden Moment bereit zu explodieren tanzen sie mit ihren heißen Mädchen und die Luft flirrt im Rhythmus von Mambo, Rock’n’Roll und Jazz. Hier, in der Upper West Side, dem  Immigrantenviertel New Yorks, stehen sich die verfeindeten Straßengangs “Jets” und “Sharks” gegenüber. Die “Jets”, die Söhne länger ansässiger Amerikaner, kämpfen mit den Puerto-ricanischen Neuankömmlingen, den “Sharks”, um die Vorherrschaft  auf den Straßen des Viertels. Mitten unter ihnen Tony, ein “Jet”, und Maria, die Schwester des gegnerischen “Shark”-Anführers.

Nur wenige Stunden zweier aufeinanderfolgender Tage umfasst die Handlung und nutzt dabei virtuos die ganze Bandbreite des erzählerischen Repertoires: Liebesgeschichte, Action-Krimi und dokumentarische Gesellschaftsstudie in einem, erzählt West Side Story die unsterbliche Geschichte von der Liebe zweier junger Menschen, deren Glück am Hass verfeindeter Lager im New Yorker Großstadtdschungel zerbricht.

Eine aufwendige Inszenierung von größter Aktualität

Die Original-Choreografie von Jerome Robbins studiert der Regisseur, Choreograf und einstige Eleve von Jerome Robbins Joey McKneely für West Side Story ein. Als Musical Supervisor zeichnet der renommierte Dirigent Donald Chan, der Bernstein noch selbst im Rahmen von Meisterkursen kennenlernen konnte, verantwortlich. Die breit besetzte Rhythmusgruppe und eine klassische Streicher-Sektion sorgen für den satten, “typisch amerikanischen” Sound in Bernsteins Kompositionen.

Auch in Bezug auf die Darsteller folgt die Besetzung besonderen Anforderungen. Joey McKneely, der unter anderem 1989 während der sechs Monate andauernden Proben zu Jerome Robbins’ Broadway eng mit seinem künstlerischen Mentor zusammenarbeitete, engagierte für seine Inszenierung ein Ensemble aus professionellen, jungen Darstellern, die dem jugendlichen Alter ihrer Rollen entsprechen. Die jungen, vornehmlich amerikanischen Darsteller agieren als lebten sie ganz in diesem einzigartigen Werk, das tänzerische, musikalische und darstellerische Höchstleistungen verlangt. Sie werden am Broadway in New York gecastet, denn nur hier sind Darsteller mit der nötigen technischen Brillanz und Energie zu finden. Die aufwendige Produktion mit 36 Darstellern und insgesamt über 80 Beteiligten bringt so die große Aktualität, welche West Side Story heute wie vor sechzig Jahren auszeichnet, unverfälscht auf die Bühne.

Großes Musiktheater: international gefeiert und prämiert

Weltweit, von London über Paris bis Berlin und von Sydney bis Tokio, sorgte West Side Story in der gefeierten Inszenierung von Joey McKneely für ausverkaufte Häuser. Sie wurde für Londons renommiertesten Theaterpreis, den Laurence Olivier Award, nominiert sowie 2009 in der britischen Hauptstadt mit zwei Theatergoers’ Choice Awards ausgezeichnet. Die Neue Zürcher Zeitung urteilte anlässlich des Gastspiels im Théâtre du Châtelet: “Eine überwältigende, farbenprächtige Optik, eine perfekte musikalische Umsetzung, eine packende Inszenierung und ein spielerisch wie tänzerisch überzeugendes Ensemble. […] Verblüffende Präzision mischt sich in den Tanzszenen mit explosiver Wucht und heißem Temperament. […] Ein großes Stück Musiktheater in einer großartigen Inszenierung, die das Publikum […] buchstäblich von den Sitzen riss.” Der Evening Standard aus London jubelte: “Ein fabelhaftes, emotional geladenes Revival.”

West Side Story
14.12. 2016 – 18.12.2016
Wiener Stadthalle, Halle F (Premiere 14.12.16)

 

 

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