Auch die Einführung der Registrierkassenpflicht ließ offenbar die Zahl der Schnellimbisse sinken. Die Erlöse der Fast-Food-Branche sanken 2016 gegenüber dem Jahr davor um 0,8 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro, geht aus dem aktuellen “Branchenradar” hervor.
Umsätze der Würstelstände und Co. gesunken
Die Umsätze der Schnellimbisse zu Endverbraucherpreisen sanken damit erstmals seit Beginn der Branchenradar-Erhebung im Jahr 2007. Die Erlöse gingen zurück, obwohl die Fast-Food-Betriebe 2016 die Preise im Durchschnitt um mehr als drei Prozent angehoben haben, schreiben die Branchenexperten von Kreutzer Fischer & Partner. Vom Umsatzrückgang waren allerdings nur Würstelstände und traditionelle Imbisse mit einem Erlösrückgang von 5,2 Prozent und Ethno-Imbisse wie Kebab- oder Asiastände mit minus 8,1 Prozent betroffen.
Die Systemgastronomie – unter anderem McDonald’s, Merkur Marktküche, Interspar Restaurants, Burger King – schaffte laut dem Branchenbericht ein Umsatzplus von 1,2 Prozent. Rund die Hälfte der heimischen Fast-Food-Umsätze entfällt auf McDonald’s. Die US-amerikanische Franchise-Restaurantkette erzielte im vergangenen Jahr in Österreich mit 195 Restaurants und 9.500 Mitarbeitern einen Umsatz von 586 Mio. Euro (+1,7 Prozent).
“Branchenradar” nennt Gründe für Einbußen
Laut dem “Branchenradar” von Kreutzer Fischer & Partner gibt es vor allem zwei Gründe für den Umsatzrückgang in der Fast-Food-Branche in Österreich. Im Jahr 2016 sank die Zahl der Betriebsstätten um 5,9 Prozent auf 1.540 Standorte. Als Hauptgrund für die Betriebsschließungen wird von Branchenvertretern die Einführung der Registrierkassenpflicht angeführt. Außerdem nahmen die stark wachsenden Essenslieferdienste den Schnellimbissen offenbar Umsatz weg. Laut dem Branchenbericht schnellte der Umsatz im Jahr 2016 mit der Zustellung und Abholung von fertigen Speisen in der Gastronomie um nahezu fünfzig Prozent gegenüber dem Jahr davor nach oben. Insgesamt wurden im Jahr 2016 mit Gastro-Lieferdiensten und abgeholten Speisen 930 Mio. Euro umgesetzt, schätzen die Branchenexperten.
Die Systemgastronomie reagiert auf die Expansion der Essenslieferdienste mit Pilotprojekten in einigen Städten, hat sich aber noch nicht zur Auslieferung an allen österreichischen Standorten entschlossen. Um Kannibalisierungseffekte durch die stark wachsende Zahl von einzelnen Burger-Restaurants in Österreich zu vermeiden, reagiere die Burger-Systemgastronomie mit mehr individueller Auswahl, heißt es im Branchenbericht.
(apa/red)
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