Sogar Präsident Hubert Nagel nahm den Namen im Zusammenhang mit der Suche nach einem neuen Trainer schon in den Mund. Toni Polster wär doch was, meinte der Austria-Boss in geselliger Runde. Wärs wirklich was? Vor allem für den angesprochenen österreichischen Fußballhelden aus besseren Zeiten selbst? Die VN riefen den ehemaligen Vollblutstürmer an und erfuhr Überraschendes. Natürlich könnte ich mir ein Engagement bei einem Klub wie Austria Lustenau vorstellen. Meine berufliche Zukunft will ich ohnehin im Fußball suchen. Und nirgendwo anders, stellt der als Dancing-Star und Stimmungskanone ebenfalls äußerst populäre Wiener klar.
Abschied in Lustenau
Welch ein Zufall: Toni Polster absolvierte am 27. Mai 2000 sein letztes Pflichtspiel als aktiver Fußballer. Wo? Im Lustenauer Reichshofstadion im Dress von Austria Salzburg gegen den bereits fix abgestiegenen Namensvetter aus Lustenau. Damals hatte ihm Präsident Hubert Nagel extra die Fabulösen Thekenschlampen organisiert. 7000 Fans warteten damals vergeblich, dass es Toni mit seiner damaligen Kult-Girlband >polstern ließ. So gesehen hätte die Legende bei der grün-weißen Austria noch etwas gut zu machen. Polster schmunzelt. Ja, ja, ich weiß. Gerne würde er sich mit dem Immer-noch-Austria-Präsidenten Hubert Nagel an einen Tisch setzen. Ich hab in Linz als Amateurtrainer gute Arbeit geleistet. Leider hat mir der Präsident im Dezember gekündigt, weil er mich nicht mehr bezahlen könne, berichtet der heute 47-jährige Polster.
Willst du gelten. . .
Das Image des Gesellschaftstigers steht Polsters Ruf als seriöser Fußballfachmann, der mit allen Trainerscheinen ausgestattet ist, entgegen. Polster weiß das, betont aber: Ich bin viel seltener auf dem Gesellschaftsparkett als viele glauben. Neun von zehn Einladungen lehne ich ab. Meistens gehe ich nur dann, wenn es um wohltätige Zwecke geht. Sein Motto sei schon längst: Willst du gelten, mach dich selten. Austria Lustenau ist ihm als Verein mit sehr vielen innovativen Ideen ein Begriff. Und natürlich ist das Austria Wien-Urgestein von der Leistung der Lustenauer bei seinem Stammverein immer noch beeindruckt. Eine fantastische Leistung der Mannschaft. Der Fußball lebt gerade auch von solchen Überraschungen. Ein bescheidenes alemannisches Leben im westlichsten Bundesland zu führen, würde die Frohnatur laut eigener Aussage nicht abschrecken. Vorarlberg ist wunderschön. Da kann man sehr gut leben. Austria Lustenau-Präsident Hubert Nagel befand sich gestern noch in Wien auf Sondierungsgespräche in Sachen neuer Trainer. Immer noch ist Helgi Kolvidsson sein erster Kandidat, doch in der Bundeshauptstadt sprach Nagel unter anderem auch mit dem Ex-Altach-Spieler Damir Canadi.
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