Zur Vorgeschichte: Als Nummer 268 der Welt schaffte Thiem in Kitzbühel den Einzug ins Viertelfinale. Nach einem raketenhaften Aufstieg schlägt er heuer als Nummer 50 der Welt in Tirol auf. Nach langen Diskussionen wurde im Herbst 2013 schließlich zwischen Thiem und dem österreichischen Tennisverband ein Fördervertrag (46.000 Euro per anno) für drei Jahre abgeschlossen. “Wir haben das auch als Wiedergutmachung gesehen, weil Dominic nie gefördert wurde”, sagte Vater und Trainer Wolfgang Thiem am Donnerstag gegenüber der APA.
Nun wurde der erst seit Jänner gültige Vertrag vonseiten des ÖTV gekündigt. ÖTV-Geschäftsführer Thomas Hammerl argumentierte dabei: “Es hat immer eine Ausstiegsklausel gegeben. Wir haben sie genützt. Denn wenn einer eine halbe Million Dollar im Jahr verdient, braucht er keine Förderung. Wir sind ja auch verpflichtet mit den Fördergeldern des Sportministeriums sorgfältig umzugehen. Es wurde nie als Wiedergutmachung gesehen.”
Und Davis-Cup-Kapitän Clemens Trimmel erklärte bereits am Montag: “Ich sehe das als eine Art Spirale. Der ÖTV fördert junge Talente. Wenn die sich an der Spitze etabliert haben, brauchen sie keine finanzielle Unterstützung durch den ÖTV mehr. Der Verband kann damit das Geld wiederum in neue Talente stecken.” Trimmel erklärte damals auch, dass er trotz des Streits weiter mit Thiem für den Davis Cup rechnet.
Viele Worte wollte Wolfgang Thiem am Donnerstag vor dem Kitzbühel-Achtelfinale seines Sohnes gegen den Tschechen Jiri Vesely nicht mehr sagen: “Die Sache ist mir einfach leid. Man sieht, dass der ÖTV keine Handschlagqualität hat. Mir reicht es.” Auswirkungen auf den Davis Cup soll der Streit von Thiem-Seite her aber nicht haben: “Ob er spielt, hängt davon ab, ob er nominiert wird. Dominic würde sich freuen für Österreich zu spielen und hat zuletzt ja einige Erfolge auch gehabt.” Die vorläufige Davis-Cup-Mannschaft für das nächste Spiel der Europa/Afrika-Zone im September in Lettland will Kapitän Trimmel zu Beginn der kommenden Woche bekanntgeben.
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