Am Sonntag kam es in der neuen Rutschenwelt Säntispark in Abtwil zu einem Unfall in einer der Rutschen. Mehrere Personen steckten in der dunklen Trichterrutsche «Wirbelwind» fest, weil zuvor zwei Buben mit Ringen die Rutsche hinunterfuhren. Da es sich um eine Körperrutsche handelte, verkeilten sich die Ringe in der Röhre der Rutschbahn und sorgten dafür, dass die nachfolgenden Personen stecken blieben. Drei Personen konnten sich minutenlang nicht aus der Rutsche befreien. Panik brach aus, doch von Seiten des Säntisparks kam keine Hilfe.
Denn der verantwortliche Bademeister hatte kurz vor dem Zeitpunkt des Unfalls den Kontrollraum verlassen, um andere Gäste auf die Baderegeln aufmerksam zu machen. Wie der Säntispark am Dienstag in einer Medienmitteilung zugab, habe sich der Mitarbeiter falsch verhalten. Um die Sicherheit in der Rutschenwelt sicher zu stellen, sind vor jeder Rutschbahn und in den Treppenhäusern Hinweistafeln angebracht, die verdeutlichen, wie welche Rutsche zu benutzen sei.
Eindeutige Sicherheitshinweise
Beim Rutschen-Konkurrenten Alpamare setzt man auf eindeutige und unmissverständliche Warn- und Sicherheitstafeln. Man habe in den letzten 30 Jahren verschiedenen Varianten von Warnhinweisen ausprobiert, am besten hätten sich Piktogramme bewährt, erklärt Geschäftsführerin Martine Oosting gegenüber “FM1Today”. Zudem seien Beispielgeräte an den Rutschen angebracht, wodurch nahezu ausgeschlossen werde, dass Gäste die Rutschen aus Unwissenheit falsch benutzen.
Regelverstöße werden sanktioniert
Gegenüber bewussten Regelvertößen zeigt sich die Geschäftsführerin teils verständnisvoll: «Ich kenne es von meinen eigenen Kindern: Jugendliche probieren gerne mal etwas aus, weil es Spass macht. Doch das können wir nicht dulden. Es ist unsere Pflicht, die Regelverletzer darauf aufmerksam zu machen, dass das nicht erlaubt ist und dass unsere Vorschriften durchaus einen Grund haben.»
Im ganzen Bad würden Bademeister darauf achten, dass die Regeln eingehalten würden. Bei mehreren hundert Besuchern könne es aber dennoch einmal vorkommen, dass eine Rutsche mit dem falschen Hilfsmittel benutze. Auf den Bahnen im Alpamare sollten diese Verstöße allerdings nicht zu gravierenden Problemen führen, bisher sei deswegen auch noch nichts passiert. Regelverstöße werden von den Bademeistern dennoch mit Verwarnungen, 30-minütigen Rutschverboten bis hin zum Verweis aus dem Bad bestraft.
Vertrauen in neue Anlagen schnell dahin
Dass der Unfall im Säntispark zu einem ernsten Imageproblem führen werde, glaubt die Alpamare-Geschäftsführerin nicht. Allerdings können sie sich vorstellen, dass der Vertrauensverlust bei einem neuem Bad schneller geschieht, als in einer Einrichtung, die seit 30 Jahren reibungslos läuft. Allerdings müsse man immer bedenken, ” dass es sich sowohl beim Säntispark als auch beim Alpamare um eine Sporteinrichtung handle. Wie auf Skipisten und Fussballplätzen können Unfälle leider passieren – vor allem, wenn man sich nicht an die Regeln hält», sagt Oosting.
(red)
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