Musikern die Welt öffnen

Joe Benso ist Teilzeit-Vorarlberger und Musiker. In den letzten 15 Jahren sammelte er Erfahrungen als Radiomoderator, Fernsehproduzent und in der Musikproduktion. Zudem unterrichtete er an mehreren Universitäten in den USA und an der Fachhochschule in Dornbirn. Jetzt hat er seine Leidenschaft, die Musik, in ein neues Projekt gepackt. „Oneloudr“ nennt sich die von ihm geschaffene Plattform, die vor wenigen Tagen gestartet ist. „Im Rahmen meiner Lehrtätigkeit zur Audioproduktion an der FH Vorarlberg und am Art-Institute in Nashville sah ich das Bedürfnis von Studierenden und Musikern, mit anderen zusammenzuarbeiten“, erklärt Benso.

Klarheit schaffen

Mit seiner neuen Plattform will er es den Musikern erleichtern, ortsunabhängig zusammenzuarbeiten und kreativ zu sein. Dabei soll die neue Plattform die Suche nach Musikern, mit denen man zusammenarbeiten möchte, erleichtern. Bei der Verwertung der Werke soll zudem in Sachen Urheberrechte Klarheit geschaffen werden. Die Einnahmen sollen auf alle Beteiligten aufgeteilt werden. „Mit Downloads und CD-Verkäufen lässt sich kaum Geld verdienen, Musiker können mit Livemusik Geld verdienen oder aber mit Produktionen, die dann für Filme, Werbung oder Computerspiele verwendet werden. Dafür bieten wir einen Marktplatz“, erläutert der Wahl-Vorarlberger.

Prototyp aus dem Ländle

Der erste Prototyp der Plattform entstand im „Netculturelab“ in Dornbirn, daraufhin haben einige Bands aus Vorarlberg die Plattform genutzt. Die über die Grenzen bekannte Band „The Sorrow“ etwa hat für einen Remix-Wettbewerb Material online gestellt. Die Lauteracher Band „The Artistry“ hat die kompletten Aufnahmen von einem Song im Netz zur Verfügung gestellt. „Seit dem Anfang haben wir mit Softwareentwicklern und Gestaltern in Vorarlberg zusammengearbeitet, die das ganze technisch möglich gemacht haben“, erklärt Benso.

Auf Investorensuche

Aktuell verweilt er, zusammen mit seinem Projektpartner Eric Poscher in Kopenhagen, wo „Oneloudr“ als eines von elf Projekten aus hundert Bewerbungen zu einem Workshop für unternehmerische Starthilfe eingeladen wurde. „Das hat unserem Projekt einige wichtige Kontakte zu Investoren und Partnern gebracht, die uns dabei international bekannter machen werden“, weiß der 34-Jährige. Er sieht für Musiker in der Zukunft großes Potential. Die Plattform beschreibt er als Platz, um als Musiker entdeckt zu werden, aber auch für bestehende Vorarlberger Bands als eine Möglichkeit, ihre Werke online zu zeigen und für Film-, Werbe- sowie Computerspiel-Produktionen zur Verfügung zu stellen. Sie kann praktisch den Musikern so die Türe in die Welt öffnen.

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