Feldkirch Die Volksschule Oberau als Vorbild für Integration? Das wäre für Direktorin Christa Lissy-Rauch der falsche Begriff. Denn in dieser Schule werden die multikulturellen Wurzeln jedes einzelnen Schülers gelebt und im Schulunterricht eingebaut. Heuer wurde die Schule vom Bundesministerium mit dem „voXmi“-Zertifikat (Voneinander und miteinander Sprachen lernen und erleben) ausgezeichnet. Dieser Weg wurde 2008 mit dem Jahresprojekt „So viele Sprachen“ eingeschlagen: mehrsprachige Theater, Klassenzeitungen eine (ausgezeichnetes) Hörbuch, Schulorchester und eine Filmproduktion. Die Weichen waren gelegt und die Lehrpersonen beflügelt. Aufgrund der guten Resonanz absolvierten diese spezielle Kurse und Fachtagungen. Folgeprojekte waren „Kinderrechte“, Flaschenpost, verschiedensprachige Bücher lesen (z. B. Das Kleine Ich-bin-Ich), interkulutrelle Tänze oder der zwölfstündige Märchenmarathon.
Leidet der Deutschunterricht?
Mehrsprachige bunte Begrüßungsformeln in 30 verschiedenen Sprachen schmücken seit März 2015 das Treppenhaus. Aber kritisch nachgefragt: Leidet die Amtsprache Deutsch unter dieser Vielfalt? „Nein!“, entgegnet die Direktorin energisch. „Ich halte zwar nicht viel von Standards, aber vorarlbergweit sind wir im Deutschunterricht über dem Durchschnitt“, argumentiert Lissy-Rauch. Das beruhigt dann auch einzelne skeptische Eltern. Probleme soll es bisher nicht gegeben haben … im Gegenteil: Bei den Eltern kommt es gut an, und sie binden sich in diverse Schulveranstaltungen viel mehr ein. Und das Wichtigste: den Kindern gefällt’s. Als die Flüchtlingswelle Vorarlberg erreicht hat, wurde das im Unterricht ohne Belastung „einfach eingebaut“. „Es gab keine Vorurteile und die Schüler empfingen die Flüchtlingskinder mit offenen Armen.“ Heute geben die Lehrkräfte österreichweit sogar Gastreferate. etu
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