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Die Ritter von Thumb auf der Neuburg

Die beeindruckende Burgruine
Die beeindruckende Burgruine ©Pezold
Am Dienstag gab es eine geschichtsträchtige Erkundungstour zur Ruine Neuburg. Koblach. (pe) Bei einer Exkursion lernte eine Gruppe Wissbegieriger viel über den Wald und die Geschichte um die Ruine Neuburg kennen.
Die Ritter von Thumb auf der Neuburg

Pünktlich um 17:00 Uhr hatten sich die Forscher beim Koblacher Pfadiheim getroffen, wo eine faszinierende Reise in die Pflanzenwelt und die Entstehungsgeschichte der Neuburg auf sie wartete. Anna-Maria Berg bestach mit ihrem fulminanten Wissen über Kräuter und Pflanzen, Josef Kräutler wanderte als lebendes Geschichtsbuch zur Ruine. Als Mitglieder der „Gruppe Neuburg” hatten sie viele Informationen über die Burg und deren ehemaliger Bewohner im Gepäck.

Entstehung zur Karolingerzeit

Die Welfen fingen an die Burg zu bauen, später dann ging sie an die Stauffer über. Im Jahre 1152 wurde die Neuburg erstmals urkundlich erwähnt. Eine Zeitlang herrschten die Ritter des Geschlechtes „Thumb” auf der zweitgrößten Burganlage Vorarlbergs. Als die Burg 1363 an Österreich verkauft wurde, stand sie unter der Verwaltung von Vögten und Grafen. So hatten 1405 die Grafen von Montfort das Sagen, 1589 die Grafen von Hohenems und 1679 die Grafen von Clary-Aldringen. „Eine Heizung gab es zur damaligen Zeit nur in den Frauengemächern”, so Josef Kräutler. Später, als im 13. Jhdt. ein Palas dazu gebaut wurde, gab es zwei oder drei Kachelöfen. Als die Neuburg als strategischer Verteidigungsort nicht mehr gebraucht wurde, begann man im Jahr 1769 mit dem Abbruch. Die Steine wurden für den Häuserbau verwendet. Ach hätten die Menschen doch damals schon gewusst, wie wichtig dieses Kleinod, dieses kulturelle Erbe ein paar Jahrhunderte später sein würde. Betritt man die Ruinen-Anlage, erfasst den Besucher noch heute ein ehrfurchtsvolles Gefühl. Die Gruppe Neuburg kümmert sich hingebungsvoll um die Erhaltungsarbeiten an der Ruine, Schulkinder haben ihre eigene „Baustelle” auf dem Gelände, die Zeugen einer sagenumwobenen Zeit sollen geschützt und behütet werden, denn sie gehören zu unserer Vergangenheit.

Seltene Pflanzen und duftende Orchideen

Anna-Maria Berg hat sie alle im Kopf, die Namen der Pflänzchen, der Kräuter und der seltenen Blumen, die auf dem Weg durch den Wald zur Neuburg wachsen. Türkenbundlilie, Pimpernuss und Hirschzungenfarn gibt es da zu sehen. Außergewöhnlich auch, dass vier verschiedene Orchideenarten ihren betörenden Duft verbreiten, aber auch Moschuskraut und Aronstab kann man entdecken. Während des Aufstiegs zur Ruine, hatte die Pflanzenkennerin viel zu erzählen über die Vielfalt der Pflanzenwelt.

Eine Reise in die Vergangenheit

Es gab viel zu erfahren über das Leben auf der Burg, über Zu- und Umbauten, Ausgrabungen und faszinierende Funde. Auch eine Gruppe Schüler hatte sich der Exkursion angeschlossen, um für ihr „Umweltwochen-Projekt” Informationen zu sammeln. Für die Teilnehmer der Wanderung waren es erlebnisreiche Stunden auf der Reise in eine sagenhafte Vergangenheit. Zum Abschluss gab es von Josef Kräutler und Arnold Perfer ein Trinklied: „Ein guter Trunk ist jedem recht!”

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