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"Kein Pachtvertrag über Generationen"

Wirbel um Steinbruch Hohenems
Wirbel um Steinbruch Hohenems ©VN-Grafik, Foto: Orthophotos (c) 2009 Land Vlbg
Hohenems - Steinbruch Hohenems: Bürgerinitiative befürchtet Erweiterung – Bürgermeister dementiert.

Eigentlich hätte gestern Abend die Hohenemser Stadtvertretung über den Verkauf eines städtischen Grundstücks an die Firma Rhomberg, Betreiberin des Steinbruchs, beraten sollen. Die Diskussion wurde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, nachdem die Bürgerinitiative „Steinbruch Unterklien“ Bedenken angemeldet hatte. Auch eine gewünschte Verlängerung des Pachtvertrags zwischen der Firma Rhomberg und der Stadt wird von Anrainern abgelehnt. Andrea Mathis von der Bürgerinitiative befürchtet, dass durch die Verlängerung des Pachtvertrags bis 2080 eine Hintertür für eine spätere Erweiterung des Steinbruchs geöffnet werden könnte. Auch die im Vertrag gemachte Zusage der Stadt, das Unternehmen in allen Belangen bei Behörden unterstützen zu wollen, ist für die Initiative Grund genug, sich gegen eine Verlängerung des bis 2020 gültigen Pachtvertrags auszusprechen. „Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Stadt über zwei Generationen hinweg auf jedes Einspruchsrecht verzichtet“, so Mathis. Aus diesem Grund steht die Bürgerinitiative auch dem geplanten Verkauf von knapp einem Hektar städtischem Grund und Boden an die Firma Rhomberg skeptisch gegenüber. Die Initiative will, dass gewisse Details im Vertrag im Sinne der Anrainer abgeändert werden.

„Keine Erweiterung“

Laut Hubert Rhomberg, Betreiber des Hohenemser Steinbruchs, wird es keine Erweiterung des Abbaugebiets geben: „Ein entsprechender Antrag wurde schon lange zurückgezogen.“ Durch eine Verlängerung des Pachtvertrags sei es möglich, die letzten, bereits genehmigten Abbauschritte langsamer vorzunehmen. „Wenn nicht verlängert wird, hätten wir nur noch acht Jahre für die Sprengungen Zeit.“ Rhomberg wäre mit einer Verlängerung bis zum Jahr 2060 auch zufrieden, denn dann sei auch eine langfristige Planung für die Zukunft des Betriebs möglich. Dabei gehe es aber nicht um eine Erweiterung, sondern eine eventuelle spätere Verwendung der Flächen im Steinbruchbereich für andere Zwecke. Laut Bürgermeister Richard Amann steht eine Erweiterung des Steinbruchs definitiv nicht zur Diskussion. Es werde lediglich die Gesteinskubatur abgebaut, die von der zuständigen Behörde in Wien schon genehmigt sei. Beim geplanten Verkauf von rund 9000 Quadratmeter Grund an die Firma Rhomberg handle es sich lediglich um einen kleinen Teil der städtischen Grundstücke in diesem Gebiet. Für die Stadt wäre es kein schlechtes Geschäft, da ein Quadratmeterpreis von 70 Euro ausgehandelt wurde – mit der Option, dass eine Wertsteigerung nach einer eventuellen späteren Umwidmung in Betriebsgebiet abgegolten wird. Dass durch geplante Tiefensprengungen Quellwasser, wie von der Bürgerinitiative befürchtet wird, in Mitleidenschaft gezogen werden könnte, glaubt Amann nicht. Der Schutz des Trinkwassers sei gesichert. Das sei behördlich festgestellt worden.

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