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Aufgaben des städtischen Forstbetriebs

Ende vergangenen Jahres erhielt die Forstabteilung ein neues Dienstauto. Im Bild v. l. die Forstmitarbeiter/innen Sibylle Büsel, Daniel Bolter, Thomas Wohlgenannt, Matthias Petschnig, Umweltstadtrat Günter Mathis, Forstbetriebsleiter Helmut Kathan, Bürgermeister Dieter Egger
Ende vergangenen Jahres erhielt die Forstabteilung ein neues Dienstauto. Im Bild v. l. die Forstmitarbeiter/innen Sibylle Büsel, Daniel Bolter, Thomas Wohlgenannt, Matthias Petschnig, Umweltstadtrat Günter Mathis, Forstbetriebsleiter Helmut Kathan, Bürgermeister Dieter Egger ©Stadt Hohenems
Der „Forstbetrieb der Stadt Hohenems“ ist kein typischer Forstbetrieb, sondern ein multifunktionaler Betrieb mit einem vielfältigen Aufgabenbereich für die Stadt Hohenems.
Vielfältige Aufgaben der städtischen Forstabteilung

Diese Aufgaben bewältigen sieben Mitarbeiter/innen. Dazu gehören der Betriebsleiter und dessen Stellvertreter, eine Verwaltungsassistentin in Teilzeit, zwei Forstfacharbeiter und zwei Lehrlinge.

„Die Ausbildung von Lehrlingen ist uns ein Anliegen: Im Jahr 2016 erhielten wir von der Wirtschaftskammer das Prädikat ‚Ausgezeichneter Lehrbetrieb‘ verliehen.
Auch werden die städtischen Waldungen dem Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrum für die praktische Ausbildung der Schüler/innen zur Verfügung gestellt.
Während den Sommerferien haben auch Schüler/innen oder Student/innen im Forstbereich die Möglichkeit, ihr theoretisches Wissen in Form eines Praktikums zu vertiefen“, so Betriebsleiter Helmut Kathan.

Die Katastralgemeinde Hohenems weist eine Gesamtfläche von 2.900 Hektar aus. Davon sind rund 1.200 Hektar Wald.
Die maßgebenden Waldbesitzer/innen sind mit 400 Hektar die Stadt Hohenems, gefolgt von der Familie Waldburg-Zeil mit 300 Hektar und der Marktgemeinde Lustenau mit 80 Hektar.
Die restlichen Flächen mit rund 420 Hektar sind Kleinprivatwald- und Streubesitz. Die Besitzstruktur ist sehr kompliziert: Hier sind 2.153 Waldparzellen auf 410 Besitzer/innen aufgeteilt.
Der Forstbetrieb bewirtschaftet die städtischen Waldungen und jene der Marktgemeinde Lustenau, kooperiert eng mit der Familie Waldburg-Zeil und bietet projektbezogene Unterstützung im Kleinprivatwald.

Zweck der Waldbewirtschaftung ist neben der Holzproduktion fast ausschließlich die Erhaltung bzw. Heranziehung eines intakten Schutzwaldes.
Die Bewirtschaftung erfolgt sehr naturnah, mit dem Ziel außer der Fichte noch weitere Mischbaumarten, wie z. B. Weißtanne, Buche, Bergahorn, etc. einzubringen, um die Widerstandsfähigkeit und die Artenvielfalt eines Waldes zu fördern.

Aufgrund der topografischen Verhältnisse in Hohenems hat der Schutz des Siedlungsraumes oberste Priorität!
Der Wald schützt den Siedlungsraum vor Steinschlag, Lawinen und Vermurungen. Unwetterereignisse treten in immer intensiver und in kürzeren Perioden auf und verursachen daher Hangrutschungen, Hochwasser und Murgänge, wie wir diese aus der Vergangenheit kennen (Pelzreute, Briedler, etc.).
Natürlich kann der Wald nicht hundertprozentigen Schutz vor diesen Ereignissen bieten, aber das Schadensausmaß stark begrenzen.

„Die wichtigste Aufgabe von Helmut Kathan und seinem Team ist die Erhaltung der Schutzwaldfunktion der Hohenemser Wälder, Schutz gegen Vermurung und Schutz der Trinkwasserreserven. Damit leistet die Forstabteilung einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der Hohenemser Bevölkerung und der zukünftigen Generationen“, so Umweltstadtrat Günter Mathis.

Wichtiger Erholungsraum

Der Wald hat zudem Einfluss auf die Umwelt und wird auch als Raum zur Erholung, für Freizeit und Sport genutzt. Der hohe Waldanteil in Österreich spielt für den Wasserreichtum und die Wasserqualität unseres Landes eine große Rolle.

60 Kilometer Forstwege

Rund 60 Kilometer Forstwege müssen in Hohenems instandgehalten werden. Dies sind meistens Genossenschaftswege, aber auch private und öffentliche Wege.
Die Verwaltung der Genossenschaften obliegt in den meisten Fällen der städtischen Forstabteilung. Ein hohes Arbeitserfordernis ist die Aufarbeitung und ständige Aktualisierung des Jagdkatasters zur Auszahlung des Jagdpachtanteiles an die vielen Grundeigentümer/innen.

Weitere Aufgaben

Neben dem Kerngebiet der Waldbewirtschaftung sind die weiteren Aufgaben die Unterstützung der Bevölkerung bei Elementarschäden oder die Umsetzung des Wanderwege- und Mountainbikeroutenkonzeptes. Wanderwege im Bergebiet werden instandgehalten und wenn nötig auch erweitert. Auch ist der Forstbetrieb für die Baumpflege im Siedlungsraum, wie z. B. der Schillerallee und für laufende Kontrollen der Bäume zur Sicherheit der Passant/innen zuständig.

Die Forstabteilung kooperiert auch eng mit anderen Dienststellen, wie z. B. der Wildbach- und Lawinenverbauung. Kleine Verbauungen und Instandhaltung der bestehenden Bauwerke werden durch die Forstmitarbeiter ausgeführt. Große Bachverbauungen, wie z. B. kürzlich der Finsternauchbach wird durch diese Dienststelle projektiert und umgesetzt.

Dazu kommt das Jagd- und Fischereiwesen. Besonders die Jagd ist eine große Herausforderung zur Hintanhaltung von Wildschäden. „Wir sind bemüht, um die Hege eines gesunden, der Natur angepassten Wildbestandes und somit um ein ausgeglichenes Wald-Wildverhältnis. Auch mit Pflanzenschutz befassen wir uns, wie z. B. mit der Bekämpfung des Feuerbrandes und der Neophyten“, so Helmut Kathan abschließend.

In den Aufgabenbereich der Forstabteilung fallen darüber hinaus die stadteigenen Alpgebiete mit einem Flächenausmaß von 650 Hektar. Das sind die Alpen Vordermellen, Süns, Schuttannen, Ranzenberg und Gsohl, die verpachtet sind.

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