Feldkirch Im Schatten der Burg und der Feier zum 800. Geburtstag (oder ist es der Geburgstag?) der Stadt Feldkirch präsentierte die Mittelschule Oberau am Dienstag ihr Stück „Hast du einen Schatten an der Burg?“ Zum Fest sprühte von der Bühne des Theaters am Saumarkt ein Feuerwerk von Wortwitz. Im selbstverfassten Stück ihres Lehrers Markus Bertsch erhellten acht junge Schauspielerinnen einiges über die sagenumwobene Gründung der Stadt. Weiters gab es eine theatralische Führung zu den Topattraktionen dieses einzigartigen Fleckens Erde, bei der allerhand Seitenhiebe auf Lehrer sogar den „mittelalterlichen“ Autor und Regisseur des Stücks trafen.
Zwischen Gründung, Sport und Samstagsmarkt
Bertsch hatte in einjähriger Schreibarbeit sämtliche Feldkirch-historischen Unsinnigkeiten, dazu die Verständnisprobleme zwischen der Lehrerzunft und ihrer Kundschaft zusammengetragen. Mit viel Minne führten seine Schülerinnen des Freifachs „Darstellendes Spiel“ die auf Feldkirch und seine Jugend zugeschnittenen Gags auf. Diese flackerten in Gestalt eines Fernsehabends vor dem begeisterten Publikum auf: Unter der Leitung von Moderatorin Johanna Feuerstein mimten Lina Türtscher, Lina Kremmel, Amelie Sonderegger, Leonie Breuß und Stefanie Schönherr ein flottes Team aus Reportern, Talkshowmastern, Quizkandidatinnen und Nachrichtenansagern. Überzeugend meisterten sie den komplexen Text und beeindruckten im Spiel ebenso wie Ambra Baeli und Salome Klammer, die bereits voriges Jahr Teil des Ensembles waren.
Sie führten zurück zum Dienstag, 15. Mai 1218, an welchem Feldkirch gegründet wurde, und zeigten auf, was die Stadt seither unverkennbar macht (etwa ein Samstagsmarkt, der auch am Dienstag stattfindet). Einen Schifahrer auf der Suche nach der Piste klärten sie auf, dass es Pisten in der Sportstadt leider nicht gebe, sowenig wie ein Hallenbad oder eine Bowlingbahn. Schließlich fragten Bertsch dessen eigene Schülerinnen: „Wie war das denn damals im Mittelalter? Wie hast du geflirtet?“ Die Antwort und das übrige Stück erklärten feinsinnig nicht nur, dass vor Facebook das Daten eine peinliche Sache war, sondern natürlich auch, dass alles anfing, als einer eine Kirche in einem Feld baute und obwohl es in Feldkirch keinen Gucci gibt, man nicht ungern damit prahlt, von hier zu sein. VKO
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