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Ökumenisches Friedensschiff setzt Zeichen

Der Demonstrationszug "Frieden schaffen statt Waffen" beim Stationsgottesdienst auf dem Friedrichshafener Franziskusplatz.
Der Demonstrationszug "Frieden schaffen statt Waffen" beim Stationsgottesdienst auf dem Friedrichshafener Franziskusplatz. ©Michael Hellstern
Rund 250 friedensbewegte Frauen und Männer aus Deutschland, der Schweiz und Österreich (Vorarlberg) das Motiv, dem Ruf von Susanne Hellstern und ihrem Team von Pax Christi Rottenburg-Stuttgart nach Friedrichshafen zu folgen.
Ökumenisches Friedensschiff setzt Zeichen

Das “Ökumenische Friedensschiff” sollte – auf den Tag genau 100 Jahre nach dem Attentat von Sarajevo, Auslöser des Ersten Weltkrieges, ein Zeichen der Versöhnung und des Friedens sein.

Frieden schaffen statt Waffen. Paul Russmann, Sprecher der “Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel” wies darauf hin, dass die 17 Millionen Toten des Ersten Weltkriegs auch mit Rüstungsmaterial aus Friedrichshafen und der Bodenseeregion ums Leben gebracht worden seien. Friedrichshafen ist seit 1972 Partnerstadt Sarajevos. Aber selbst in der heutigen Zeit, sei der Krieg noch immer ein Mittel der Politik: „Mit dem Ökumenischen Friedensschiff wollen wir ein deutliches ziviles und ökumenisches Zeichen gegen Krieg, Rüstung und Rüstungsexporte setzen, den Opfern eine Stimme geben und die Verantwortlichen beim Namen nennen.

Die Waffen nieder. “Statt Kriegsschiffe zu exportieren, werben wir für die Produktion von Rettungsbooten und Friedensschiffen und für den Ausbau und die Intensivierung von Städtepartnerschaften”, sagte Russmann in seiner Rede vor den Demonstranten bei der MTU. Bertha von Suttner’s Aufruf: “Die Waffen nieder!” erklärte Susanne Hellstern von der Internationalen katholischen Friedensbewegung Pax Christi, sei in Deutschland nach wie vor aktuell und sie beklagte insbesondere “die Lieferung von Rüstungsgütern an Drittstaaten, deren Umsatz innerhalb eines Jahres von 2,6 auf 3,6 Milliarden Euro gestiegen” sei.

Ökumenischer Gottesdienst. Auf dem Friedenschiff von ging es dann von Friedrichshafen aus nach Lindau-Bad Schachen zum den “friedensräumen”. Die Einladung zur Zeichensetzung auf dem Ökumenischen Friedensschiff war auch Bischof Benno Elbs und Pax Christi Vorarlberg bzw. den Internationalen Versöhnungsbund Vorarlberg ergangen. Pfr. Paul Riedmann, der Ökumenebeauftragte der Katholischen Kirche Vorarlberg,  sprach ein Grußwort des Bischofs von Feldkirch und Dr. Walter Buder überbrachte solidarische Grüsse von Pax Christi Vorarlberg und im Namen des Internationalen Versöhnungsbundes. Beide Grussadressen betonten die Bedeutung der guten Verbindung der Friedensbewegten im Bodenseeraum und die ökumenische Solidarität der Christen/innen. Pfr. Riedmann ging auf die beklagenswerte Rolle der Kirche(n) im Ersten Weltkrieg ein. Er beklagte das “nationalistische Hurra” und die damals geltende, verhängnisvolle “Lehre vom gerechten” Krieg aber auch der verblendete Umgang mit dem Wort Gottes in Predigt und Verkündigung. “Wir wissen heute, dass die Kirche Schuld auf sich geladen hat” zitierte er Bischof Heinz-Josef Algermissen (Präsident von Pax Christi Deutschland) und forderte von den Christen/innen und ihren Kirchen “mehr Mut zur Wahrheit” und “Schritte zum Frieden”. Walter Buder verwies auf das 100-Jahr-Jubiläum des Internationalen Versöhnungsbundes, das vom 1. bis 3. August in Konstanz am Bodensee gefeiert wird. “In eigenartiger Gleichzeitigkeit mit dem Ausbruch des kriegerischen Wahnsinns in den Sommertagen 1914, nahm von Konstanz aus die Idee des aktiven, gewaltfreien Widerstandes gegen Krieg und Militarismus, gegen Gewalt und für Versöhnung Gestalt an” und hat die Friedensbewegten eingeladen, nach Konstanz zu kommen.

Nach der Landung des Friedensschiffes in Bad Schachen führten Ehrenamtliche durch die „friedens räume“ im Haus und durch den Park der Villa Lindenhof. Die „friedens-räume“ wollen mehr als nur ein Museum sein, sondern für Frieden sensibilisieren und zur persönlichen Auseinandersetzung und Handlung ermutigen.

 

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