Die tote Rabenkrähe hängt gut sichtbar an einem Holzpfahl am Zaun des Gaschurner Bauhofes. Dies erfreut nicht jeden Mitbürger. Laut den Informationen von Grünen-Klubobmann Johannes Rauch wurde der Rabenvogel auf dem Gelände des Bauhofes gejagt und daraufhin am Zaun aufgehängt. Er fordert in einem Brief an Landesrat Erich Schwärzler, dieser möge veranlassen dass diese “perverse Praxis” umgehend eingestellt werde.
Abschreckendes Exempel
Gaschurns Bürgermeister Martin Netzer sieht keinen Skandal in der toten Rabenkrähe. Die Tötung des Vogels sei rechtens gewesen. “Die Abschusszeit für Raben läuft bis Ende Februar”, erläutert Netzer. Außerdem sei der Krähenvogel nicht durch das Bauhofpersonal, sondern vom zuständigen Jagdaufseher erlegt worden. Auch die klar sichtbare Platzierung des schwarzen Singvogels sei begründbar. Die Sichtbarmachung der Tötung eines Rabens wirke abschreckend auf Artgenossen.
“Sind eine Plage”
Zwar sind Raben und Krähen wie alle Singvögel in Europa geschützt, mit Genehmigung der Behörden dürfen sie jedoch gejagt werden. Die BH Bludenz legte die Jagdzeit für Rabenkrähen von August bis Ende Februar fest. Und zwar “in Gebieten, in denen erhebliche Schäden auftreten […], sofern nicht andere wirksame Schutzmaßnahmen ergriffen werden können”. Dies ist aus der Sicht der Gemeinde in Gaschurn der Fall. Der Bauhof dient auch als Müllsammelzentrum, die Raben hätten sich vor allem wiederholt an den schwarzen Säcken vergriffen. “Die Raben sind eine Plage”, man müsse sie laut Netzer davon abhalten den gesamten Bauhof umzukrempeln.
Rabe wird entfernt
Auch Landesrat Erich Schwärzler betont, dass die Tötung der Rabenkrähe innerhalb des Rahmens der Sondergenehmigung durch die BH Bludenz fällt. “Es ist aber nicht vertretbar, dass man den Vogel so aufhängt”. Er habe sich in einem Telefonat mit Netzer darauf geeinigt, dass die tote Rabenkrähe vom Zaun des Bauhofes entfernt wird. (VOL.AT/Matthias Rauch)
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