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Auszeichnung für zwei gelungene Althaus-Sanierungen

Klaus Gasser, Vize-Bgm. Günter Linder, Georg Mack (BDA), Markus und Jessica Schadenbauer Lacha (v.l.)
Klaus Gasser, Vize-Bgm. Günter Linder, Georg Mack (BDA), Markus und Jessica Schadenbauer Lacha (v.l.) ©Ferdl Tschabrun
Hohenems. Am vergangenen Freitag wurden im Salomon-Sulzer-Saal zum vierten Mal besonders gut gelungene Althaussanierungen vorgestellt und ausgezeichnet.
4. Auszeichnung für vorbildlich sanierte Altbauten

Die Jury bestehend aus aus DI Markus Heinzle (Stadt Hohenems), Mag. Georg Mack vom Bundesdenkmalamt und DI Beate Nadler-Kopf als Vertreterin des Kulturkreises hatte das ehemalige Jüdische Altersheim in der Jakob-Hannibal-Straße 8 und das frühere Mesnerhaus in der Marktsraße 2 als vorbildliche und zur Nachahmung empfohlene Althaussanierungen ausgewählt. Beide Projekte zeichnen sich durch einen besonders sorgfältigen Umgang mit historischer Bausubstanz aus.

Georg Mack lobte die sensible Vorgangsweise durch Architektin Beate Nadler-Kopf bei der Sanierung des ehemaligen Mesnerhauses, in dem seit bald zwei Jahren die Tourismus & Stadtmarketing GmbH. Hohenems untergebracht ist. Letztere erläuterte die Sanierungsarbeiten und betonte, dass trotz Unterschutzstellung durch das Bundesdenkmalamt begründete „wesentliche Eingriffe“ möglich waren. Ein „ganz besonderes Lob“ zollte Georg Mack der Sanierung des ehemaligen Jüdischen Armenhauses mit großem finanziellem Aufwand und viel Liebe zu Detail durch die Familie Schadenbauer-Lacha.

Markus Schadenbauer-Lacha erläuterte seine Beweggründe, das stark baufällig gewordene einstmals schöne Bürgerhaus zu renovieren und erinnerte an seinen Schwiegervater Gerhard Lacha, der mit der Sanierung des Elkanhauses 1996 die Revitalisierung des denkmalgeschützten Jüdischen Viertels einleitete, die mit der Sanierung der Häuser Harrachgasse 2 und 4, der ehemaligen Synagoge (jetztSalomon-Sulzer-Saal) und des früheren Jüdischen Schulhauses und der danebenliegenden Mikwe durch Lacha & Partner fortgeführt wurde.

Vizebürgermeister und Kulturstadtrat Günter Linder wünschte sich, dass auch künftig ausgezeichnete Althaussanierungen gewürdigt werden und bedankte sich beim Stadthistoriker Norbert Peter als Initiator des Althauspreises. Paul Amann und Matthias Schallert von der tonart Musikschule bereicherten den Abend mit Gitarrenstücken von Ferdinando Carulli und Reginald Smith Brindle. Kulturkreis-Obmann Mag. Edmund Banzer moderierte die Veranstaltung.

 

Ehemaliges Jüdisches Armenhaus (Jakob-Hannibal-Straße 8)

Im Kern wird das Bürgerhaus im Jüdischen Viertel auf das 17. Jahrhundert datiert, während die Fassade der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zuzuordnen ist. Nach einiger Zeit als Wohnhaus wurde das Gebäude umgebaut und von 1871 bis 1924 als Armenhaus der Jüdischen Gemeinde von Hohenems geführt. Anschließend diente es nochmals einige Zeit als Wohnhaus. In den Jahren 2012 und 2013 erfolgte schließlich nach langem Leerstand eine private Sanierung durch DI Markus Schadenbauer-Lacha gemeinsam mit Architekt DI Ernst Waibel, um das Gebäude als Wohn- wie Geschäftshaus zu nutzen. Besondere Herausforderung bei dieser umfangreichen wie sensiblen Revitalisierung in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt waren die niedrigen Raumhöhen: Die Blockbauweise erlaubte durch Absenkungen und Erhöhungen jedoch eine zeitgemäße Nutzung, bei welcher Treppe und Raumaufteilung unverändert blieben. Viele Details werden der ursprünglichen Erscheinungsweise gerecht: So sind zum Teil die Fenster in ihrer historischer Form mit Holzwindläden erhalten, die Fassaden sind mit geglättetem Kellenputz in lichtem Ziegelton gekalkt. Im Haus selbst sind noch einige historische Elemente wie Türen und Stuckleistendecken bewahrt.

 

Ehemaliges Mesnerhaus (Marktstraße 2)

Seit dem Juli 2013 hat die Tourismus- und Stadtmarketing Gmbh hier ihr Zuhause gefunden: Das einstige Mesnerhaus am Kirchplatz wird im Kern auf das Jahr 1605 datiert, das äußere Erscheinungsbild des zweigeschoßigen Massivbaus auf das 18. Jahrhundert; beim großen Stadtbrand 1777 zerstört, war es in Folge auf dem Kellergeschoß wieder errichtet worden. Die Revitalisierung des langfristig durch die Stadt von der Pfarre angemieteten Hauses erfolgte in enger Zusammenarbeit der Hohenemser Architektin DI Beate Nadler-Kopf mit dem Bundesdenkmalamt. Die Revitalisierung des historischen Gebäudes bewahrte so auch charakteristische Details der Außenansicht wie die Putzquaderungen der Hausecken und das Gesims zwischen den Stockwerken. Auch unter Berücksichtigung der Auflagen des Denkmalschutzes ließen sich die Innenräume auf eine praktische Nutzung hin adaptieren, so beispielsweise mit einem einladenden, verglasten Eingangsbereich sowie Büros und ein Sitzungszimmer im ersten Stock. Die Sanierung war ebenfalls in den Jahren 2012 und 2013 erfolgt.

 

Bisher ausgezeichnete Sanierungsprojekte:

2008 Haus Einfirst und Kitzingerhaus
2009 Brettauerhaus
2013 Ensemble Kaiserin-Elisabeth-Krankenhaus, Löwen und Geschäftshaus Weirather
2015 Ehemaliges Jüdisches Armenhaus und Ehemaliges Mesnerhaus

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