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Aufmarsch der Exekutive am Bahnhof

Insgesamt 30 Polizisten und ÖBB-Sicherheitsleute führten eine zweistündige Schwerpunktkontrolle durch.
Insgesamt 30 Polizisten und ÖBB-Sicherheitsleute führten eine zweistündige Schwerpunktkontrolle durch. ©Stadt Dornbirn
30 Sicherheitskräfte führten Schwerpunktkontrollen durch.

Dornbirn. Zufall oder nicht: Wenige Tage nach der Verschärfung der am Bahnhof geltenden Alkoholverordnung durch die Stadtvertretung führten Beamte der Stadt- und Bundespolizei sowie der Sicherheitsdienst und Kontrollorgane der ÖBB eine Schwerpunktkontrolle durch.

Mehrere Personen wurden wegen verschiedener Übertretungen angezeigt. Unter anderem ging es beim nicht alltäglichen Einsatz darum, das subjektive Sicherheitsgefühl von immerhin 30.000 Personen, die täglich am Bahnhof unterwegs sind, zu verbessern. Ein besonders gefährliches Pflaster ist der Bahnhof allerdings nicht, teilt die Stadt in einer Aussendung mit: „Objektiv ist der Bahnhof ein sicherer Ort. Dies belegt die Kriminalstatistik. Die Zahl der Straftaten ist im Vergleich zu anderen öffentlichen Orten nicht überdurchschnittlich hoch und in den letzten Jahren auch nicht gestiegen.“ Trotzdem betreibt die Stadt aus Gründen der Sicherheit die Verlegung der Bundespolizei an den Bahnhof.

Im Zuge der zweistündigen Aktion wurden 64 Personenkontrollen durchgeführt. Neben zwei Aufenthaltsermittlungen gab es eine Anzeige wegen Suchtgiftbesitzes. Seitens der ÖBB wurden Fahrscheinkontrollen durchgeführt. Dabei wurden 14 Personen ohne gültiges Ticket erwischt.

Schrauben angezogen

Mehrere Personen wurden wegen Übertretung der Alkoholverordnung angezeigt, die von der Stadt deutlich verschärft wurde. So ist ab sofort in genau definierten Bereichen rund um den Bahnhof nicht nur der Schluck aus der Dose oder der Flasche verboten, es dürfen auch keine offenen Gebinde mit Alkoholischem mitgeführt werden. „Die Schwerpunktkontrolle sollte unter anderem sichtbar machen, dass die Verordnung zum Alkoholkonsum konsequent kontrolliert wird“, sagt Stadtpolizeikommandant Stefan Schwarzmann. Bislang konnte die Exekutive nur einschreiten, wenn jemand beim Trinken in der Alkoholverbotszone ertappt wurde.

„Diese Anpassung des Alkoholverbotes ist notwendig für ein sicheres, sauberes und möglichst angenehmes Bahnhofumfeld“, begründet Bürgermeisterin Andrea Kaufmann die Neufassung der Verordnung, die von der Stadtvertretung mit großer Mehrheit abgesegnet wurde. Die Stadt, aber auch viele Anrainer und Passanten hoffen, dass es in Zukunft auch zu weniger Verunreinigungen kommt. Denn Unsitten wie Urinieren oder Erbrechen in aller Öffentlichkeit oder die Entsorgung von Bierdosen und Flaschen in den Gärten von Nachbarn sind ein Ärgernis, das man bislang nur schwer in den Griff bekommen hat. Nun hat die Polizei mehr Möglichkeiten einzuschreiten und für Ordnung zu sorgen. Wert legt die Stadt nicht nur auf verstärkte Polizeipräsenz, sondern auch auf die Arbeit von Mitarbeitern sozialer Organisationen, die den Kontakt zu den eher schwierigen Leuten am Bahnhof suchen, um sie von Straftaten abzuhalten.

Kameras im Einsatz

Bei der Schwerpunktkontrolle wurden die Teams der ÖBB-Sicherheit erstmals in Vorarlberg mit drei „Bodycams“ ausgestattet. Nach einem vierwöchigen Testbetrieb sollen die elektronischen Augen, die am Körper getragen werden, zur Grundausstattung gehören.

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