Zehn Jahre Haft wegen illegaler Organtransplantation

Ein türkischer Arzt ist wegen illegaler Nierentransplantationen zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht in Istanbul habe Yusuf Sönmez, der in der Stadt eine Klinik betreibe, auch wegen des verbotenen Kaufes und Verkaufes von menschlichen Organen und der Vernichtung von Beweisen für schuldig befunden, berichteten türkische Medien am Freitag.

Der Arzt war im April 2007 zusammen mit einem israelischen Mediziner und fünf weiteren Personen festgenommen worden. Der Fall hatte sowohl in der Türkei als auch in Israel für Schlagzeilen gesorgt. In der Istanbuler Klinik wurden den Berichten zufolge Organe transplantiert, für deren Entnahme Spender aus Osteuropa und dem Nahen Osten bezahlt worden sein sollen.

Im vergangenen Monat hatte die türkische Polizei zu einem neuen Schlag gegen die Organhandel-Mafia ausgeholt. Nach Hinweisen aus der Bevölkerung wurden etwa 40 Menschen festgenommen, die im Norden und Westen der Türkei ein Netzwerk für illegale Geschäfte mit menschlichen Nieren organisiert haben sollen.

Die Gruppe soll Organspendern mehr als 10.000 Euro für eine Niere bezahlt und von den Empfängern umgerechnet 25.000 Euro verlangt haben. In dem Dorf Kislacik in der westlichen Provinz Afyonkarahisar ließen sich mehrere Einwohner auf das Geschäft ein, um Schulden abzuzahlen.