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Wieso heißt das Sturmtief "Sabine"?

Sturmtief "Sabine" fegt über das Land.
Sturmtief "Sabine" fegt über das Land. ©APA/Stiplovsek
Die meisten Menschen denken bei dem Namen "Sabine" an ein Familienmitglied, eine Freundin oder Bekannte. Aktuell sorgt "Sabine" jedoch für Angst und Schrecken. Woher kommt der Name des Sturmtiefs?
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Seit 1954 vergibt das Institut für Meteorologie der FU Berlin Namen für Hoch- und Tiefdruckgebiete, die das Wetter in Mitteleuropa beeinflussen. Dadurch kann eine bessere Übersicht über die Wettersysteme in den Wetterkarten gewährleistet werden, besonders, wenn mehrere Stürme gleichzeitig auftreten. Dies war im Februar 1990 der Fall, wodurch die Medien in Deutschland auf die Namensgebung aufmerksam wurden. Die Praxis verbreitete sich über die Grenzen hinaus und die Verwendung der Namen der FU Berlin wurde zum Standard in den Medien. Für den Namen "Sabine" ist eine Frau verantwortlich, die offensichtlich ihren eigenen Vornamen für ihre Wetterpatenschaft gewählt hat.

Frauennamen für Sturmtiefs

Tiefdruckwirbel wurden seitdem in alphabetischer Reihenfolge mit weiblichen Vornamen benannt, Hochdruckgebiete hingegen mit männlichen. 1998 kam in den Medien jedoch eine Diskussion über eine mögliche Diskriminierung der Frauen auf. Woraufhin ein jährlich wechselnder Turnus eingeführt wurde, den Hochs und Tiefs abwechselnd weibliche und männliche Namen zu geben. In geraden Jahren, wie 2020, tragen die Sturmtiefs weibliche Namen. Im nächsten Jahr werden sie mit männlichen Namen benannt.

Wetterpate für den guten Zweck

2002 wurde die Aktion "Wetterpate" ins Leben gerufen. Vier "Durchgänge" des Alphabets gibt es jährlich. Durch dieses Projekt wird eine vollständige Wetterbeobachtung an der Station der Freien Universität Berlin gewährleistet. Wetterpaten können sich einen freien Buchstaben aussuchen und einen entsprechenden Namen auswählen, der dem Sturm dann zugewiesen wird. So können sich Menschen aktiv an der aktuellen Namensvergabe von Druckgebilden beteiligen. Jeder Pate erhält eine Patenschaftsurkunde mit zugehöriger individueller Lebensgeschichte, eine Taufkarte vom ersten Tag des Bestehens des Druckgebildes und eine Berliner Wetterkarte. Wird ein Sturm nicht getauft, da weniger Stürme als geplant entstehen, entstehen keine Kosten.

Was der Name "Sabine" kostet

Die Patenschaft für ein Hochdruckwirbel liegt bei 299 Euro zuzüglich 19 Prozent Mehrwertsteuer (355,81 Euro). Der Preis für ein Tiefdruckwirbel beträgt 199 Euro zuzüglich 19 Prozent Mehrwertsteuer (236,81 Euro). Die Preise für die Patenschaften von Hochs- und Tiefs sind unterschiedlich, da Hochdruckgebiete länger auf den Wetterkarten verbleiben.

(Red.)

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