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Wie ein Fisch im Wasser

Schwarzenberg - Julia Nagiller kommt seit acht Jahren ins Ferienheim Maien - als Kind und als Betreuerin
Julia Nagiller in Bildern

„Seit ich acht Jahre alt war, war ich jedes Jahr hier oben in Schwarzenberg.“ Julia Nagiller kennt das Ferienheim wie ihre Westentasche, schließlich hat die 15-Jährige hier von Kindes­tagen an jeden Sommer verbracht. Seit 2009 kennt sie nun auch die andere Seite des Heimlebens. Letzten Sommer war sie noch als Aushilfe im Ferienheim Maien, dieses Jahr ist sie zum ersten Mal als „normale“ Betreuerin zwei Wochen lang für 53 Kinder verantwortlich. Dass sie heuer schon wieder hier sein darf, ist nicht selbstverständlich. Eigentlich ist ein Mindestalter von 16 Jahren Voraussetzung für den Job im Ferienheim. Doch Julias Schule, das Gymnasium Feldkirch-Rebberggasse, hat in ihrem Lehrplan für die fünfte Klasse ein soziales Projekt vorgesehen, das Julia jetzt in Schwarzenberg absolviert. „Für die Kinder ist es toll hier. Zu Hause kannst du nicht einfach so eine Woche bei deiner besten Freundin übernachten. Hier im Heim geht das. Und auch, wenn man sich nicht kennt, ist das kein Problem, die Gruppe wächst sehr schnell zusammen, auch wir Betreuerinnen sind schon ein gutes Team geworden.“ Julia ist der Jungspund in der Gruppe, die anderen sind zwischen 17 und 19 Jahre alt. Die jungen Frauen kommen nicht nur aus Vorarlberg, es arbeiten auch noch junge Frauen aus Weißrussland, Wien, Berlin und Niederösterreich mit. Sieben sind sie insgesamt.

Viel Arbeit und Spaß

Für Julia war es eine lehrreiche Erfahrung, die andere Seite eines Ferienheims kennenzulernen: „Wenn du hier als Kind bist, merkst du fast nichts von den Erwachsenen. Seit ich hier arbeite merke ich erst, wie viel Arbeit hinter so einem Ferienheim steckt. Aber die viele Arbeit macht auch sehr viel Spaß.“ Die Kinder gestalten sich ihre Tage im Heim selbst, an den Abenden finden Kinderdiscos oder Kinoabende statt. „Wir sind für die Kinder da, schauen bei den verschiedenen Spielplätzen, in der Turnhalle oder auch dem Pool nach dem Rechten, aber die Kinder können selber entscheiden, wann sie was spielen. Wir organisieren Fußballmatches für die Jungen oder Basteln mit den Mädchen.“ Und an jedem Samstag, dem Besuchstag, an dem die Eltern kommen, werden kleine Tanzchoreografien oder eine Play-back-Show mit den Kindern einstudiert. Der achte Sommer hintereinander muss nicht der letzte im Ferienheim Maien gewesen sein: „Ich kann mir schon vorstellen, nächstes Jahr wieder zu kommen. Dieses Jahr bin ich wegen dem Praktikum für die Schule hier. Nächstes Jahr darf ich normal hier arbeiten.“ Mit Kindern zusammenarbeiten will Julia auch später im Beruf: „Vielleicht werde ich Lehrerin.“

 

ZUR PERSON

Julia Nagiller: Die 15-Jährige aus Feldkirch ist Betreuerin im Ferienheim Maien.

Geboren: 29.1.1995

Ausbildung: Gymnasiastin

Laufbahn: noch in der Schule

Familie: ledig

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