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Weltfrühchentag 2016: "Den kleinsten Superhelden eine Stimme geben"

Am 17. November ist Weltfrühchentag.
Am 17. November ist Weltfrühchentag. ©VOL.AT/Hofmeister
Bregenz . Am 17. November ist Weltfrühchentag. Am LKH Bregenz hat sich die Abteilung für Kinderheilkunde etwas Besonderes zu diesem Anlass ausgedacht: Das Team rund um Angelika Gerhalter, Stationsleiterin der Neugeborenen-Überwachungsstation, hat einen Inkubator in den Eingangsbereich gestellt.

Dort werden ab 11:00 Uhr Besucher und Patienten zu diesem sensiblen Thema informiert. Denn in den letzten Jahren hat sich in der Behandlung der Kleinsten sehr viel getan. Und es ist wichtig, den Kleinsten, die schon zu Beginn ihres jungen Lebens so kämpfen müssen, eine Stimme zu verleihen – um auch hier den medizinischen und pflegerischen Fortschritt voranzutreiben.

Etwa 10-12 Prozent aller Kinder in Österreich kommen zu früh auf die Welt und bedürfen deshalb einer Unterstützung. Für diese Kinder wird in den Vorarlberger Neugeborenenstationen in Kooperation zwischen Geburtshilfe und Kinder- und Jugendheilkunde und zwischen den einzelnen Krankenhäusern eine medizinische Betreuung geboten. Dieses Angebot steht den Vorarlberger Eltern zur Verfügung. So genannte „Frühchen“ nennt man jene Neugeborenen, die vor der 37.Schwangerschaftswoche geboren werden.

„Wir möchten aufmerksam machen. Wir wollen diesen Superhelden eine Stimme geben, ihnen Gehör verschaffen“, erklärt Stationsleiterin Angelika Gerhalter. Am LKH Bregenz können Neugeborene und Frühgeborene ab der 30 (32)Schwangerschaftswoche behandelt werden. Jährlich sind dies am LKH Bregenz insgesamt 150 neugeborene Kinder (davon ca. 80 frühgeborene Kinder), welche einer Betreuung an der Überwachungsstation bedürfen.

Balance zwischen Medizin und mütterlicher Nähe

Gründe für eine Frühgeburt gibt es viele: Man spricht von kindlichen und mütterlichen Faktoren, die Ursache dafür sein können wie etwa z.B. das Alter der Mutter, mögliche Infektionen, eingenommene Substanzen oder Medikamente, Mehrlingsschwangerschaften oder Missbildungen des Kindes. In den letzten Jahrzehnten wurden allerdings ganz wesentliche Fortschritte erzielt: Einerseits können in modernen neonatologischen Zentren (in Vorarlberg ist dafür die Neonatologie am LKH Feldkirch ausgestattet) bereits Frühgeborene ab der 25.Schwangerschaftswoche erfolgreich versorgt werden; andererseits ist die Chance eines „Frühchens“ die kritische Phase des zu früh Geborenseins gesund zu überstehen deutlich gestiegen.

„Dies ist sicher ein Verdienst des medizinischen Fortschritts: Wir können durch hochspezialisierte Angebote  und eine sanfte Frühgeborenenpflege für viele dieser Kinder eine sichere Betreuung in den ersten Wochen nach Geburt anbieten“, erklärt Prim. Prof. Dr. Christian Huemer, Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde und der Neugeborenen-Überwachungsstation am LKH Bregenz. Die Herausforderung liege darin, Balance zu halten zwischen den notwendigen intensivmedizinischen Schritten und gleichzeitig dem Frühgeborenen möglichst viel Nähe zur Mutter zu ermöglichen.

Versorgungssituation für Frühgeborene in Vorarlberg

In Vorarlberg werden ca. 4000 Kinder jährlich geboren, davon bedürfen ca. 10-12 Prozetn einer Betreuung nach Geburt an einer der drei Neugeborenenstationen. An den Krankenhäusern Dornbirn und Bregenz bestehen jeweils neonatologische Überwachungsstationen mit allen Möglichkeiten der Primärversorgung von Frühgeborenen, für komplexe Fälle und kleine Frühgeburten ist die Kinderintensivstation am Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch ausgestattet. Dieses abgestufte Versorgungssystem hat sich sehr bewährt.

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