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Weiter auf Wachstumskurs

Mit der Scholz AG soll ein strategischer Partner in der Slowakei an Bord geholt werden - Beteiligung an Unternehmen in Regensburg - erneut Millioneninvestitionen in Götzis.

Die Vorarlberger Unternehmensgruppe Loacker Recycling setzt auf Wachstum in Osteuropa. Denn die Ende 2003 in der Slowakei gegründete Tochterfirma Loacker Recycling s.r.o. mit Sitz Bratislava und einem 74.000 Quadratmeter großen Betriebsareal in Kosice-Saca soll ausgebaut werden. Derzeit entsorgt Loacker dort mit 17 Mitarbeitern Schrott und Metall. Im Laufe des Jahres soll die Angebotspalette auf Altpapier, Müll, Holz, Kunststoffe und gefährliche Abfälle erweitert und der Mitarbeiterstand auf 40 erhöht werden. “Unmittelbar neben dem Areal befindet sich die größte slowakische Stahlhütte mit 14.000 Mitarbeitern, ein Tochterunternehmen von US Steel”, so Geschäftsführer Michael Loacker über einen der Gründe für die Standortauswahl. Zudem gelte Kosice auch als Tor zum ukrainischen Markt.

Um das Wachstum auf dem slowakischen Markt bewerkstelligen zu können, soll nach Angaben von Loacker mit der deutschen Firma Scholz AG – nach Brancheneinschätzung der größte private Schrott- und Metallhändler in Deutschland – ein strategischer Partner an Bord geholt. “Derzeit laufen intensive Gespräche”, so Loacker gegenüber dem Wirtschaftspressedienst twp.at. Eine konkrete Entscheidung soll in den nächsten Monaten fallen. Die Firma Scholz sei ebenfalls bereits flächendeckend auf dem slowakischen Markt tätig und besitze zahlreiche Tochterunternehmen mit mehreren hundert Mitarbeitern.

Neben der Slowakei hat Loacker Recycling Ende 2005 auch in Rumänien ein Tochterunternehmen mit Sitz in Sibiu gegründet. Die Loacker Recycling s.r.l. mit drei Mitarbeitern sei im Schrott- und Metallgeschäft tätig. Am längsten ist Loacker Recycling in Osteuropa in Ungarn tätig. 1993 wurde in Budapest die Loacker Recycling Kft gegründet.

“Wie auch beim Stammbetrieb in Götzis wird in Budapest die gesamte Entsorgungspalette angeboten”, so Loacker. Im vergangenen Jahr wurden rund 500.000 Euro in den Ausbau der Elektronikschrott- und Altautoentsorgung investiert. Im Februar 2006 werde darüber hinaus ein weiterer Tochterbetrieb in Kiskorpád gegründet. Insgesamt soll heuer über eine Million Euro an Investitionen in die ungarischen Betriebe fließen.

Beteiligung in Deutschland

Gleichzeitig zum Wachstum in Osteuropa hat sich Loacker Recycling auch stärker in Deutschland engagiert. “Wir haben im Herbst des Vorjahres 50 Prozent an der B&B Rohstoffhandel GmbH in Regensburg mit direktem Sitz im Hafengelände erworben”, so Loacker. Eine weitere Beteiligung stehe im Raum und sollte in den kommenden Wochen zum Abschluss gebracht werden. Parallel dazu habe Loacker das Investitionsprogramm beim 100-Prozent-Tochterunternehmen Dilger in Donauwörth abgeschlossen. Rund 5,5 Millionen Euro seien investiert worden, um das 54-Mitarbeiter-Unternehmen vom reinen Metallverwerter auf einen Komplettanbieter auszubauen.

Erneut Millioneninvestitionen in Götzis

Am Hauptsitz in Götzis sollen nach dem erst vor kurzem abgeschlossenen Großumbau heuer erneut zwei Millionen Euro investiert werden. Nach längerer Vorbereitungszeit soll im Frühjahr der Versuchsbetrieb einer neuartigen Abgasreinigung für Kohlenwasserstoffe beim Shredder gestartet werden. “Dieses weltweit einzigartige Pilotprojekt reinigt einen Teilstrom der Shredderabgase”, so Loacker. Weiters fließe das Investitionsvolumen in Lagerboxen, eine Wirbelstromanlage sowie die Modernisierung des Altholz-Bereiches.

Die Unternehmensgruppe Loacker erzielte im Geschäftsjahr 2005 nach eigenen Angaben und vorläufigen Zahlen einen Umsatz von rund 250 Millionen Euro. Dieses Geschäftsvolumen berücksichtige bereits die Beteiligungsverhältnisse bei den Tochterunternehmen. Ein direkter Vergleich zu 2004 sei nur bedingt möglich, da eine Reihe von Tochterbetrieben dazugekommen sei. Bereinigt um diese Akquisitionen sei die Unternehmensgruppe im Vorjahr nur gering gewachsen. “Es herrscht in der Branche nach wie vor ein starker Verdrängungswettbewerb”, so Loacker.

In Vorarlberg beschäftigt Loacker rund 160, in Österreich sind es 228 und in der Gruppe rund 420 Mitarbeiter. Zu dem Familienunternehmen gehören acht Tochterfirmen im In- und Ausland.

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