Der Zeithistoriker Wolfgang Weber ist im Britischen Staatsarchiv in London dem Schicksal jener österreichischen Kriegsgefangenen nachgegangen, die in Großbritannien inhaftiert waren. Die Ergebnisse seiner Forschungen stellt er am Mittwoch, 16. November 2005, 17.00 Uhr, im Vorarlberger Landesarchiv in Bregenz (Kirchstraße 28) vor. Der Eintritt ist frei.
Wolfgang Weber schildert in seinem Vortrag die politischen und sozialen Rahmenbedingungen, unter denen die österreichischen Kriegsgefangenen insbesondere in Großbritannien lebten und arbeiteten. Sein Vortrag basiert auf einer Studie, die er im Oktober 2005 in einem vom Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung herausgegebenen Sammelband über die Geschichte der Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges veröffentlichte. Dieses Buch wird ebenfalls vorgestellt.
Zwischen 1943 und 1947 kamen rund 58.600 österreichische Soldaten in britische Kriegsgefangenschaft. Zu Beginn wurden sie gemeinsam mit den deutschen Kriegsgefangenen in Lagern in Großbritannien und Übersee inhaftiert, eine Trennung nach Nationen oder gar nach österreichischen Bundesländern fand bis 1944 nicht statt, weil für das Vereinigte Königreich Österreich 1938 zu existieren aufgehört hatte. Erst wenige Monate vor Kriegsende erklärte sich Großbritannien bereit, die österreichischen Gefangenen völkerrechtlich anders als die deutschen zu behandeln. Das führte unter anderem dazu, dass die Österreicher nach dem Krieg früher zurück in die Heimat durften und auch bei der Entnazifizierung besser behandelt wurden.
Der Vortrag ist ein weiterer Beitrag des Landesarchivs zum Jubiläumsjahr 2005 im Rahmen der Veranstaltungsreihe “Aufbruch in eine neue Zeit Vorarlberg nach dem Zweiten Weltkrieg”. Am 30. November, 17 Uhr, wird Klaus Eisterer im Landesarchiv über “Die französische Besatzung nach dem Zweiten Weltkrieg” referieren. Mehr dazu: www.landesarchiv.at.
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