Körperlich gehe es ihm gut, viel schlimmer sind die seelischen Verletzungen, sagte der 33-Jährige im APA-Interview. Er und sein Begleiter, ein Freund aus Deutschland, hätten gar nichts mehr: Kein Geld, keinen Ausweis, keine Kleider. Bis Freitag wollen sie wieder zu Hause sein.
Marcel S. überstand das Flugzeugunglück, bei dem rund 90 Personen den Tod fanden, mit Prellungen am Brustkorb. Auch am Tag danach konnte er die Geschehnisse noch nicht fassen. Es ist schwer zu verstehen, schwer zu verarbeiten, so der in Lauterach bei Bregenz wohnhafte Junior-Chef einer Gaststätte. Ich habe nur zwei bis drei Stunden geschlafen, wache immer wieder auf, träume davon, schilderte der 33-Jährige seinen Zustand. Die medizinische Betreuung in Phuket sei hervorragend, allerdings hätten er und sein Freund noch keine psychologische Unterstützung erhalten.
Wie lange der Aufenthalt in der Klinik noch dauern werde, konnte Marcel S. vorerst nicht sagen. Dies hänge auch davon ab, wie schnell das Notwendigste wie eben Kleidung besorgt werden könne. Man halte diesbezüglich engen Kontakt mit der österreichischen Botschaft, die ihre Sache ausgezeichnet mache. Von der Botschaft wurde auf APA-Anfrage volle Unterstützung zugesagt. Die Beschaffung der nötigen Utensilien sei bereits organisiert: Wir sind selbstverständlich da, wenn sie etwas brauchen.
Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus werden der Vorarlberger und sein deutscher Begleiter per Bahn oder Bus nach Bangkok reisen und von dort mit einer österreichischen oder deutschen Fluggesellschaft nach Hause fliegen. Sie hätten extra den Landweg gewählt, um nach Bangkok zu gelangen, sagte der 33-Jährige und verhehlte nicht, dass er am liebsten gar nicht mehr in ein Flugzeug steigen würde. Allerdings gebe es keine Alternative, eine Schiffsreise würde zu lange dauern. Wir hoffen bis Freitag daheim zu sein, so der Lauteracher. An und für sich hätte die Thailand-Reise drei Wochen dauern sollen, jetzt aber ist der Urlaub vorbei.
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