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Vorarlberger Parteien staunen über "Phänomen Stronach"

FPÖ-Landesparteichef Dieter Egger wurde vom schlechten Ergebnis der freiheitlichen Schwesterpartei in Kärnten nicht überrascht.
FPÖ-Landesparteichef Dieter Egger wurde vom schlechten Ergebnis der freiheitlichen Schwesterpartei in Kärnten nicht überrascht. ©VOL.AT/Philipp Steurer
Bregenz - Unter Vorarlbergs Parteiobleuten - vor allem jenen der Opposition - war am Wahlsonntag vor allem das "Phänomen Stronach" das große Thema.

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) blickte hingegen vornehmlich nach Niederösterreich und zog Schlüsse für das eigene Bundesland: “Offenbar sind absolute Mehrheiten doch noch machbar.”

LH Wallner sieht guten Start

Wallner interpretierte die Ergebnisse als guten Start für die ÖVP in das Wahljahr und gratulierte vor allem seinem Amtskollegen in Niederösterreich: “Es zeigt sich, dass die Menschen klare Verhältnisse wünschen.” Den Erfolg von Erwin Pröll will Wallner auch als Motivation sehen: “Auch wenn in Vorarlberg erst 2014 gewählt wird, sieht man, dass das Ziel einer absoluten Mehrheit erreichbar ist und es wert ist, dafür zu kämpfen.” Den Machtwechsel in Kärnten bezeichnete Wallner als “politisches Erdbeben”.

Egger: Verluste haben sich angekündigt

FPÖ-Landesparteichef Dieter Egger wurde vom schlechten Ergebnis der freiheitlichen Schwesterpartei in Kärnten nicht überrascht. Die Verluste hätten sich bereits angekündigt. Viel mehr wollte sich Egger jedoch mit dem “Phänomen Stronach”, wie er es nannte, beschäftigen: “Er spricht natürlich Protestwähler, welche bislang oft uns wählten, an”. Egger glaubt aber, dass “Stronach bald entzaubert” werde, weil dessen Team nun an der politischen Arbeit und nicht an Plakaten und anderer Wahlwerbung gemessen werde.

Ritsch: “Historisches Ereignis” in Kärnten

Michael Ritsch kommentierte die Wahlergebnisse “mit einem lachenden und einem weinenden Auge”, wobei das Lachen dank des Ergebnisses in Kärnten überwiege: “Erstmals seit 68 Jahren ist es der SPÖ gelungen, die Mehrheit der Landeshauptleute zu stellen.” Das sei ein historisches Ereignis. Das weinende Auge habe weniger mit dem Abschneiden der Sozialdemokratie in Niederösterreich, als vielmehr mit dem Ergebnis des Team Stronach zu tun: “Es stimmt mich traurig, dass es einem Milliardär gelingt, die Politik zu kaufen und rund zehn Prozent der Wähler auf seine Seite zu ziehen.”

Rauch freut sich über grüne Gewinne

Der Obmann der Vorarlberger Grünen, Johannes Rauch, kommentierte das Ergebnis seiner Parteikollegen in Kärnten als “fulminant”. “Es freut mich besonders für Rolf Holub, der die Aufklärung der Skandale ins Rollen gebracht hat”, meinte Rauch. Auch das Ergebnis der Grünen in Niederösterreich ist für Rauch “okay”. Die Grünen hätten als einzige Partei, welche schon bei den letzten Wahlen antrat, dazugewonnen. Nach den beiden Ergebnissen rechnet Rauch, dass das Team Stronach im Herbst wohl auch den Einzug in den Nationalrat schaffen werde.

(APA)

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