Bis 2050 will das Land Vorarlberg energieautonom und frei von fossilen Energieträgern, wie etwa Öl, werden. Ziel ist demnach, dass das Ländle spätestens 2050 in gleichem Ausmaß Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugt, wie es verbraucht. Ein Vorhaben, das vom IWO in Frage gestellt wird. “Eine rasche Umstellung auf ‘Erneuerbare’ ist weder realistisch, noch eine gute Idee”, äußert IWO-Österreich-Geschäftsführer Martin Reichard in einer Aussendung. Um auf erneuerbare Energien umzustellen, müssten alle Ölheizungsbesitzer umsteigen, was für sozial schwächere Haushalte unrealistisch sei. Zudem seien Festbrennstoffheizungen mitverantwortlich für Teile der Luftverschmutzung. Eine Umstellung aller Öl- auf Festbrennstoffheizungen würde die Feinstaubbelastung außerdem vergrößern.
“Gerade diese Emissionen wollen wir ja vermeiden”, sagt Reichard. Er sei sicher, dass Ölheizungen noch lange eine wichtige Rolle in Vorarlberg spielen würden.
“Zeit des Öls geht zu Ende”
Grünen-Klubobmann Adi Gross hat die Aussagen des IWO-Geschäftführers kritisiert. “Die Energieautonomie 2050 ist eine vom Vorarlberger Landtag beschlossene Zielsetzung, an der es nichts zu rütteln gibt”, meint Gross. Reichards Äußerungen würden dazu dienen, die Energieautonomie zu torpedieren. “Es fällt der Öllobby offensichtlich schwer, zu akzeptieren, dass die Zeit des Öls zu Ende geht.” Teil der beschlossenen Energieautonomie sei, dass spätestens 2050 kein Öl mehr verbrennt werde. Bei einer Lebensdauer einer Ölheizung von 25 Jahren, dürfe daher spätestens in 10 Jahren keine Ölheizung mehr installiert werden. “Dass das die Öllobby nicht freut, verstehe ich. Aber auch sie wird lernen müssen, auf andere Geschäftsfelder umzusteigen”, sagt Gross.
“Raus aus Öl” eine Frage der Glaubwürdigkeit
Gross sieht als zentrale Aufgabe der Politik, die “die Zukunftsfähigkeit der ökologischen und sozialen Lebensbedingungen für die nächsten Generationen zu sichern”. Durch den Ölimport würden aus Österreich jährlich etliche Milliarden Euro in Länder und Regime fließen, die sich nichts um Menschenrechte scheren, Terror fördern und radikal islamistische Gruppen unterstützen würden. Die Forderung „Raus aus Öl” sei daher auch eine Frage der Glaubwürdigkeit, meint Adi Gross.
(Red.)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.