Der Jugendliche soll gegen Mitternacht auf seinen im Wohnzimmer schlafenden 51 Jahre alten Vater losgegangen sein und ihm mit einem 20 Zentimeter langen Küchenmesser drei wuchtige Stiche in den Bauch versetzt haben. Die Verletzungen waren so schwer, dass der 51-Jährige wenig später im Landeskrankenhaus Feldkirch an dem damit verbundenen Blutverlust verstarb. Wegen des Tumults wurde die 52-jährige Mutter im Schlafzimmer wach und eilte ins Wohnzimmer. Als sie versuchte, den Sohn vom Vater wegzuziehen, attackierte der 14-Jährige auch sie und verletzte die 52-Jährige mit drei Messerstichen in den Rücken schwer.
Kein Streit
Anschließend schnitt er sich mit der Tatwaffe selbst zweimal in den Hals. Seine Verletzungen waren allerdings nicht schwer. Der Messerattacke war laut Polizei kein Streit vorausgegangen. Auch Probleme innerhalb der Familie waren nicht bekannt. Zum Tatzeitpunkt waren nur der Jugendliche und seine Eltern zuhause. Ein weiterer älterer Sohn befand sich außer Haus.
Kein Antrag auf Einweisung
Wenige Tage nach der Tat wurde der Jugendliche in das auf Psychiatrie spezialisierte Landeskrankenhaus Rankweil eingeliefert. Dort sollte auch ein psychiatrisches Gutachten über den Gesundheitszustand des damals 14-Jährigen erstellt werden. Insgesamt lägen zwei psychiatrische Gutachten vor, hieß es im August seitens des Landesgerichts. Dennoch stellte die Staatsanwaltschaft keinen Antrag auf Einweisung in eine psychiatrische Anstalt und entschied sich für eine Anklage wegen Mordes und versuchten Mordes. Der Jugendliche befindet sich derzeit in Untersuchungshaft.
Jugendstrafgesetz
Das Jugendstrafgesetz sieht im Falle eines Schuldspruchs wegen Mordes und versuchten Mordes ein Höchstmaß von zehn Jahren vor, sagte Gerichtssprecher Norbert Stütler gegenüber der APA. Der Schöffenprozess ist von 10.30 Uhr bis 17.00 Uhr angesetzt. Den Vorsitz hat Richter Richard Gschwenter. (APA)
Für den Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.
Das sagte Chef-Ermittler Schwendinger nach der Bluttat
(APA)
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