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Vorarlberg: Über 250 Harder bei Diskussionsrunde zur Hafenentwicklung

Am Samstag fand in Hard ein "Open Space" statt.
Am Samstag fand in Hard ein "Open Space" statt. ©Sams
Am Samstag, den 30. Juni lud die Marktgemeinde Hard ihre Bürgerinnen und Bürger zum „Open Space“ zur Zukunft des Hafenareals in den Bauhof ein.
Diskussionsrunde in Hard
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Dabei diskutierten die Teilnehmer/innen über die Zukunftsszenarien der vier internationalen Planungsbüros sowie der Harder Jugendlichen. „Open Space“ bezeichnet dabei eine Methode zur strukturierten Diskussion in großen Gruppen und bildet einen bedeutenden Baustein im Prozess zur Hafenentwicklung in Hard. Die Ergebnisse der rund sechsstündigen Bürger/innenbeteiligungsveranstaltung dienen der Harder Expert/innengruppe für die weitere Projektarbeit.

Über 250 Harderinnen und Harder im Bauhof

Am Samstag, den 30. Juni fanden sich auf Einladung der Gemeinde über 250 Harderinnen und Harder im Bauhof ein, der zum Kreativ-Labor umgestaltet wurde. Anhand eines eigens für diesen Prozess entwickelten „Szenario-Games“ wurden in spielerischer Form Gestaltungsoptionen zur Zukunft des Hafenareals entwickelt.

Der Prozess dazu startete bereits im vergangenen Herbst. Dazu haben vier internationale Planungsbüros sowie Harder Jugendliche und Schüler/innen unterschiedliche Ideenkonzepte ausgearbeitet. Diese bildeten das Ausgangsmaterial für die Arbeit im Open Space. „Wir freuen uns sehr über das große Interesse und die aktive Beteiligung. Das bestätigt die große Bedeutung unseres Hafenareals und dessen zukünftige Entwicklung bei der Bevölkerung“, so Bürgermeister Harald Köhlmeier zum guten Verlauf der Bürger/innenbeteiligung und zum Projekt.

Das Harder Hafengebiet zähle schließlich zu einem der schönsten Orte des Landes. Die qualitätsvolle Entwicklung dieses einmaligen Natur-, Freizeit- und Wirtschaftsraumes habe für die Gemeinde einen sehr hohen Stellenwert, bekräftigt der Bürgermeister erneut.

Gemeinsames Zukunftsbild zum Leben am See

Tatsächlich zieht das Hafenareal mit seinem Gondelhafen, dem Strandbad, dem Bodenseeradweg sowie der Auflandungsfläche und dem Grünen Damm schon heute eine Vielzahl an Besucher/-innen aus der Gemeinde, dem Rheintal und dem gesamten Bodenseeraum an. Neben einer attraktiveren Gestaltung der öffentlichen Freiräume und Anlagen, wie z.B. dem Strandbad, zielt das Projekt auf eine sowohl ökologisch, sozial wie auch ökonomisch nachhaltige Entwicklung ab.

„Aus diesem Grund wollten wir einen Rahmen schaffen, der es möglichst vielen Harderinnen und Harder erlaubt, die Zukunft unseres Hafenareals mitzugestalten“, sieht sich Harald Köhlmeier im eingeschlagen Weg bestätigt. Die Vorschläge, Einwände und Empfehlungen aus dem Open Space werden nun zusammengefasst und dienen der Harder Expert/innengruppe für die weitere Projektarbeit.

Ziel ist ein gemeinsames Zukunftsbild zum Leben am See und dem Hafenareal in Hard zu entwickeln und der Gemeindevertretung vorzulegen. Je nach Schwerpunktsetzung und finanzieller Machbarkeit werden zukünftig einzelne Projekte Schritt für Schritt umgesetzt.

Offene Diskussion über unterschiedliche Gestaltungsoptionen

Zu Beginn der Veranstaltung wurden die Teilnehmer/innen des Open Space durch Impulsvorträge von Helmut Kuess, Experte für Architektur, Raumplanung und Städtebau aus Bregenz, von Marc Pouzol und Veronique Faucheur, Landschaftsarchitekten vom Büro „atelier le balto“ aus Berlin sowie von Sabine Pollak, Professorin für Urbanistik und Vizerektorin der Kunstuniversität Linz für die folgende Aufgabe vorbereitet.

Im Anschluss daran präsentierten die Prozessverantwortlichen die vorliegenden Gestaltungsszenarien, bevor es in die Diskussion in offenen, parallel laufenden Arbeitsgruppen ging. Dabei standen etwa folgende Fragestellungen im Mittelpunkt: Was spricht für oder gegen die einzelnen Gestaltungsoptionen? Welche Anregungen, Fragen oder Empfehlungen können den Expert/innen für die weitere Arbeit mitgegeben werden? An welchen Leitbildern soll sich die zukünftige Entwicklung des Hafenareals orientieren?

Hauptbestandteil der sechs Gruppenarbeiten war das eigens für den Open Space entwickelte Szenario-Game. Durch diesen spielerischen Zugang wurde aus den verschiedensten Inputs in jeder Gruppe ein Verdichtungsvorschlag erarbeitet. Dafür standen Teilbereiche des Hafenareals: Grüner Damm und Auflandungsflächen, Schule am See und Sportflächen, Strandbad, Stedepark, Auhafen und Bauhof sowie der Industriehafen als „Spielsteine“ zur Verfügung. Nun sind wieder die Experten gefordert, die vielfältigen Ansprüche in einen Entwurf zu gießen, der im Herbst der Harder Bevölkerung vorgestellt wird.

Biographien der Prozessbegleiter

Wolfgang Fiel

Geboren 1973 in Alberschwende; Architekturstudien in Wien und London; Doktorat zum Thema „Partizipative Aneignungs- und Beteiligungsprozesse“; unterrichtet aktuell an der Universität für angewandte Kunst in Wien und ist Co-Direktor des Institute für cultural policy mit Sitz in Wien. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Publikationen und Kurator der internationalen Wanderausstellung „Getting Things Done: Evolution of the Built Enviroment in Vorarlberg“.-

Franz Schmidt

Geboren 1959 in der Steiermark; Studium der Betriebswirtschaft mit den Schwerpunkten Strategische Unternehmensführung und Organisationsentwicklung, Lehraufträge an den Universitäten Wien, Klagenfurt und an der FH Salzburg, Mitglied AIEST, 1997 Gründungsgesellschafter der invent GmbH Wien, 2013 geschäftsführender Gesellschafter. Im Wirksystem von Innovation, Strategie und Marke agiert er als Brückenbauer zwischen Wirtschaft und Gesellschaft zu Netzwerken aus Wissenschaft, Technologie, Kunst, Kultur und kreativer Gestaltung

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