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USA: Kritik an Iran

Die USA haben den Beginn der Urananreicherung im Iran scharf kritisiert. Diese sei "ein weiterer Schritt des iranischen Regimes, die internationale Gemeinschaft herauszufordern".

Das sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Sean McCormack, am Dienstag in Washington. Damit isoliere sich der Iran nur noch mehr. Zuvor hatte ein Sprecher von US-Präsident George W. Bush den vom Iran gemeldeten Erfolg bei der industriellen Anreicherung von Uran als „Schritt in die falsche Richtung“ kritisiert.
Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad hatte am Dienstag erklärt, sein Land habe erfolgreich Uran zur Energiegewinnung angereichert. Dies sei ein „historischer Erfolg“, der in der zentraliranischen Anlage von Natanz erreicht worden sei, sagte Ahmadinejad in einer live vom Fernsehen übertragenen Rede. Der Iran werde die Anreicherungstechnologie weiter entwickeln, bis die Atomkraftwerke des Landes mit Brennstoff versorgt werden könnten. Ahmadinejad versicherte, der Iran strebe nicht nach Atombomben. Die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO bzw. IAEA) werde fortgesetzt.
„Iranische Wissenschaftler haben es am 9. April geschafft, Uran bis zu einem Grad anzureichern, der für den Brennstoffkreislauf erforderlich ist“, sagte der Präsident in seiner Rede in der nordöstlichen Stadt Mashhad. Unter Anspielung auf die Entwicklung des Irak-Konflikts fügte Ahmadinejad hinzu: „Wir raten dem Westen aufrichtig, die bitteren Erfahrungen der Vergangenheit nicht zu wiederholen und das international anerkannte Recht des Iran auf die Entwicklung der Nukleartechnologie zu respektieren.“ Nichts könne das zivile Nuklearprogramm des Iran aufhalten, betonte der Präsident.
Zuvor hatte bereits Vizepräsident Gholamreza Aghazadeh den Erfolg bei der industriellen Anreicherung von Uran gemeldet. Er erklärte in einer Rede in Anwesenheit von Ahmadinejad, eine erste „Einheit“ von auf 3,5 Prozent angereichertem Uran sei am 9. April fertig gestellt worden. Das angereicherte Uran diene „industriellen Zwecken“. Aghazadeh leitet auch die iranische Atomenergie-Organisation.
Im erdölreichen Iran gibt es derzeit nur ein ziviles Atomkraftwerk, das allerdings noch im Bau ist. Die Anlage in Busher am Persischen Golf soll mit russischer Hilfe vollendet werden.
Die Bekanntgabe der erfolgreichen Anreicherung kam nur zwei Tage vor einem erwarteten Besuch von IAEO-Generaldirektor Mohammed ElBaradei in Teheran. Mit dem Festhalten an der Urananreicherung widersetzt sich der Iran der Forderung des Weltsicherheitsrates vom 29. März, der Teheran zum Stopp aller Anreicherungsaktivitäten aufgefordert hatte. Der Sicherheitsrat hatte dem Iran dafür eine Frist von 30 Tagen gesetzt. Die USA und andere westliche Länder vermuten, dass Teheran letztlich Atomwaffen herstellen will. Dazu bedarf es jedoch hoch angereicherten Urans.

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