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US-Kapitän mit Kommandoaktion aus der Hand von Piraten befreit

©AP
Die US-Marine hat den vor Somalia entführten amerikanischen Kapitän nach Angaben eines US-Geheimdienstbeamten befreit. Bei der Kommandoaktion seien drei der Piraten getötet und einer gefangen genommen worden, teilte der Gewährsmann am Sonntag in Washington mit.

Offenbar habe es ein kurzes Feuergefecht mit den Piraten gegeben. Der Kapitän Richard Phillips sei aber unversehrt geblieben und befinde sich nun an Bord eines US-Kriegsschiffes in Sicherheit. Die Reederei Maersk Shipping Line bestätigte die Rettung des 53-Jährigen.

 

Die vier Seeräuber hatten mit ihrer Geisel seit Mittwoch in einem Rettungsboot der “Maersk Alabama” ausgeharrt. Zuletzt war das Rettungsboot immer näher an die somalische Küste gedriftet. Die das Seegebiet patrouillierende US-Marine verhinderte am Samstag, dass andere gekaperte Schiffe, darunter die deutsche “Hansa Stavanger”, den bedrängten Piraten zu Hilfe kommen konnten. Auch konnten die vier Entführer angesichts der Kriegsschiffe nicht mit ihrer Geisel an Land gelangen.

Dennoch hielt sich die US-Marine zunächst zurück, um das Leben des Kapitäns nicht zu gefährden. Über somalische Clanchefs wurden mit den Piraten Verhandlungen aufgenommen, die aber am Samstagabend scheiterten. Laut Gewährsleuten vor Ort hatten die USA darauf bestanden, dass die Piraten festgenommen werden müssten. Die somalischen Vermittler seien jedoch nur bereit gewesen, eine Freilassung von Phillips gegen freies Geleit für die Seeräuber auszuhandeln.

Der Frachter “Maersk Alabama”, von dem Phillips am Mittwoch verschleppt wurde, traf am Samstag sicher im kenianischen Hafen Mombasa ein. Der Kapitän wurde von seinen Matrosen als Held gefeiert: “Er hat unser Leben gerettet.” Demnach wies Phillips die Mannschaft bei dem Piratenüberfall an, sich in Sicherheit zu bringen und einzuschließen. Dann habe er sich den somalischen Seeräubern ergeben, um seine Männer zu retten.

Die “Maersk Alabama” soll von Spezialisten der US-Bundespolizei FBI überprüft werden. Das Schiff sei in ein Verbrechen hineingezogen worden, so dass eine Spurensicherung notwendig sei, teilte die Reederei Maersk Shipping Line im US-Staat Virginia mit. Ferner solle die 19-köpfige Besatzung detailliert vernommen werden. Deshalb dürften die Männer vorerst auch noch nicht von Bord gehen.

 

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