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"Unsere Songs sind berühmter als wir selbst"

Der britischen Pop-Band The Feeling geht es nicht um Ruhm. "Man kann sehr wohl auch noch über Musik Platten verkaufen", betonen Sänger Dan Gillespie Sells und Bassist / Sophie Ellis Bextor-Ehemann Richard Jones. "Wir sind selbst das beste Beispiel dafür." [Mit Video]

Das neue, am 2. Mai auch in Österreich erscheinende Album “Join With Us” ist in England auf Platz eins eingestiegen. “Unsere Songs sind berühmter als wir selbst”, lächelt Sells.

“Twelve Stops Home” hieß das Debüt der Gruppe, das sich mehr als eine Million Mal verkaufte. Die Singles “Sewn”, “Fill My Little World”, “Never Be Lonely” und “Love It When You Call” wurden 2006 zusammen 97.436 Mal im britischen Radio gespielt – 267 Einsätze pro Tag bedeuteten Insel-Rekord. Die aktuelle Auskopplung “I Thought It Was Over” hält sich seit Wochen in den Top 15. Trotz dieser Erfolge beschäftigen sich die fünf Mitglieder von The Feeling am liebsten mit Musik und halten sich von Starallüren fern.

“Wir fahren auch noch mit der U-Bahn”, sagt Jones, wie sein Kollege ein echter Pop-Dandy und Gentleman. “Wir sind eine Radio-, aber keine typische Medienband, die ständig im Rampenlicht steht.” Als Gegenbeispiel wird Pete Doherty angeführt. “Er ist auf allen Titelblättern, ihn kennt auch meine Großmutter – aber fast niemand kauft seine Platten.”

Eigentlich sprechen The Feeling aber lieber über sich selbst. Oder besser: über ihre Songs. “Nach 18 Monaten auf Tournee hat es uns richtig gejuckt, endlich wieder ins Studio zu gehen.” Von Druck nach dem Erfolg des Debüts wollen die beiden Musiker nichts wissen: “Ach, unter Stress arbeiten wir am besten.” Und der Sänger meint: “Manche Kollegen ziehen sich zum Komponieren zurück. Wenn ich den ganzen Tag nichts anderes tun würde, als Lieder zu schreiben, würde garantiert nichts rauskommen.”

So sammelt Sells täglich Ideen, singt auf sein Handy, macht sich Notizen oder speichert erste Fragmente auf dem PC. “Meine Aufgabe ist es dann, die richtigen Songs zu finden”, betont sein Bassist. Vor allem sollen die einzelnen Stücke ein Gesamtwerk ergaben. “Das Album ist eine zunehmend verlorene Kunst”, meinte Jones. “Wir hören gerne Queen-Platten. Da gibt es pompöse Stadionrocker, aber auch eigenartige Jazz-Nummern und epische Songs. Zusammen ergibt das ein Album. Das ist spannend zuzuhören, aber so etwas gibt es kaum noch.”

“Join With Us” bietet Balladen wie Up-Tempo-Beiträge, Streicher und Metal-Gitarren, Pophymnen und Prog-Rock. “Eine Platte sollte wie ein Konzert funktionieren”, betonte Sells. “Mit all den emotionalen Auf und Abs und Abwechslungen.” Jones ergänzte: “Unsere Lieder sind aufeinander abgestimmt, die Reihenfolge auf der CD ergibt einen Sinn. Wenn man einzelne Songs als Download bezieht, versteht man vielleicht den Zusammenhang nicht.”

The Feeling – “I Thought It Was Over”

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